Wie die Orange zu uns kam
Die süßen Orangen (auch Apfelsinen genannt) sind seit dem fünfzehnten Jahrhundert in Europa weit verbreitet. Zunächst wurden sie hauptsächlich in Portugal angebaut, von wo aus sie nach der Entdeckung des Seeweges nach Indien eingeführt wurden. Ursprünglich kommt die saftige Frucht jedoch aus China, wo sie bereits vor dreitausend Jahren auftauchte. Daher stammt auch der Name Apfelsine, chinesischer Apfel (sine = chinesisch). Im 16. Jahrhundert ließ der Adel teilweise sogar sogenannte Orangerien eingerichtet. Dabei handelte es sich um Gewächshäuser, in denen Zitrusfrüchte angepflanzt wurden. Apfelsinen wachsen an großen, immergrünen Bäumen. Übrigens, der Orangenbaum ist einer der wenigen Bäume, der gleichzeitig Blüten und Früchte tragen kann. Heute ist die Orange die am häufigsten angebaute Zitrusfrucht der Welt. Die Hauptlieferanten sind die USA und Brasilien. Aus Brasilien stammt auch der meiste Orangensaft sowie Orangensaftkonzentrat. Orangen dienen jedoch nicht nur als Nahrungsmittel. Sie sind auch ein wichtiger Duftstofflieferant.Die verschiedenen Orangensorten
Es sind insgesamt weit über tausend verschiedene Orangensorten erhältlich. Sie lassen sich grob in drei Hauptgruppen einteilen:- Navelorangen (Nabelorangen) verdanken ihren Namen einer kleinen Ausbuchtung am Fruchtende, die mit ein wenig Phantasie an einen Bauchnabel erinnert. Sie sind ziemlich groß. Ihr Vorteil: Sie lassen sich relativ gut schälen und zerteilen, außerdem haben sie keine Samen.
- Die Bezeichnung Blutorange leitet sich von dem Aussehen dieser Orangensorte ab. Ihr Fruchtfleisch ist nicht orange, sondern durch den Pflanzenfarbstoff Anthozyanin rot gefärbt. Sie wachsen unter anderem am Berg Vesuv (Italien) und sind im Geschmack etwas bitterer als die orangefarbenen Apfelsinen.
- Sogenannte Rundorangen sind - wie der Name schon sagt - sehr rund geformt. Diese Sorte enthält auch häufig keine Kerne. Sie sind besonders saftig und werden deshalb oft in der Saftproduktion verwendet. Auch um zu Hause selber Saft zu pressen, sind sie hervorragend geeignet.
Die wertvollen Nährstoffe von Orangen
Die Orange trägt ihren guten Ruf als kalorienarmer Vitamin-C–Lieferant nicht ohne Grund: Tatsächlich reichen zwei bis drei Orangen aus, um den täglichen Vitamin-C-Bedarf von 100 Milligramm (mg) am Tag zu decken. Dabei hat die Orange nicht mehr als 42 Kalorien pro hundert Gramm (g) Frucht.Vitamin C ist wichtig zur Stärkung des gesamten menschlichen Immunsystems und hilft beispielsweise auch gegen Frühjahrsmüdigkeit. Die Aufnahme dieses Vitamins muss über die Nahrung erfolgen, weil es vom menschlichen Körper nicht selbst gebildet werden kann.
Vitamin C ist allerdings nicht der einzige gesunde Stoff, der in Orangen zu finden ist:
Die Früchte enthalten zudem die Vitamine B1 (79 Mikrogramm (μg) pro 100 g Fruchtfleisch), B2 (42 μg pro 100 g Fruchtfleisch), B3 (300 μg pro 100 g Fruchtfleisch), B5 (240 μg pro 100 g Fruchtfleisch), B6 (50 μg pro 100 g Fruchtfleisch), E (300 μg pro 100 g Fruchtfleisch) und A (15 μg pro 100 g Fruchtfleisch).
Darüber hinaus bieten Orangen Carotin, Pektine und Hesperidin (ist auch in Venenmitteln und Virushemmern enthalten). Die Bioflavonoide, mit denen Orangen ebenfalls dienen können, sitzen allerdings in dem weißen Gewebe unter der Schale!
Auch die Mineralstoffe Natrium (1 mg pro 100 g Fruchtfleisch), Kalium (177 mg pro 100 g Fruchtfleisch ), Kalzium (42 mg pro 100 g Fruchtfleisch), Magnesium (14 mg pro 100 g Fruchtfleisch) und Phosphor (23 mg pro 100 g Fruchtfleisch) sind in Orangen zu finden.
Außerdem liefern Orangen die Spurenelemente Eisen, Zink, Jod, Kupfer und Fluor sowie Aminosäuren.
Die Wirkung der Orange
Frischer Orangensaft hilft beim Gesundwerden nach Infekten, Fieber und Durchfall. Vorsicht: Frisch gepresster Saft verliert in wenigen Stunden viel Vitamin C, deswegen sollten Sie ihn am besten immer zubereiten und sofort genießen! Frischem Orangensaft wird auch eine blutdruck- und cholesterinspiegelsenkende Wirkung nachgesagt. Orangen schützen die Zellen dank des vielen Vitamins C vor Freien Radikalen , die Krebs auslösen können.Noch ein paar Tipps zum Schluss
Wenn Sie zum frisch gepressten Orangensaft am Morgen Kaffee trinken, wird die Aufnahme des gesunden Vitamins C durch die Gerbstoffe im Kaffee blockiert. Deswegen sollten Sie diese Getränke ein paar Stunden versetzt zueinander trinken, wenn Sie in den Genuss der wertvollen Vitamine kommen wollen.Wenn Sie unter Migräne, Neurodermitis oder Arthritis leiden, wird auch vom Orangenverzehr abgeraten.
Für Rezepte mit Orangenschalen sollten Sie nur auf ungespritzte (Bio)Früchte zurückgreifen. Sie erkennen Sie am ehesten daran, dass die Früchte unterschiedlich groß sind, die Schale nicht so extrem glänzt und sich eher rau und weniger "wachsig" anfühlt.
Also dann – guten Appetit!