Was ist Karies überhaupt?
Mit dem Begriff Karies bezeichnet man in der Medizin den Zerfall des Zahnhartgewebes, das aus Zahnschmelz (medizinisch: Enamelum) und Zahnbein (Dentin) besteht. Den Zahnschmelz kann man sich als äußere Hülle vorstellen, die den Zahn umgibt; das Zahnbein befindet sich darunter und bildet einen Großteil der Masse des Zahns. Der Verfall dieser beiden Komponenten des Zahns kann durch verschiedene Faktoren hervorgerufen oder begünstigt werden. So spielen etwa die Entstehung von Zahnbelag und das Alter des Menschen eine Rolle. Neben einer effektiven Zahnhygiene wird die größte Bedeutung meist der Ernährung zugeschrieben. Sie bestimmt schließlich, mit welchen Substanzen wir unsere Zähne in Berührung kommen lassen. Doch die Rechnung "weniger Zucker essen = geringeres Kariesrisiko" geht nicht auf, wie Sie in diesem Artikel noch erfahren werden.Karies: Was passiert im Mund nach dem Essen und Trinken?
In unserem Mund befinden sich Hunderte von verschiedenen Bakterienarten. Kommen manche dieser Organismen mit Kohlenhydraten in Kontakt, wandeln sie die in Milchsäure um. Diese wiederum greift Zahnschmelz und Zahnbein an, indem sie ihnen wichtige Mineralstoffe entzieht. Wenn das öfter geschieht, entsteht dadurch Karies.Karies: Worauf sollte man achten, um seine Zähne zu schonen?
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Verzehr kohlenhydrathaltiger Speisen und Getränke nicht automatisch zu Karies führt. Es kommt vor allem darauf an, wie häufig man wie viel davon zu sich nimmt und ob man seine Zähne danach reinigt. Logischerweise leistet man Karies Vorschub, wenn man die Bakterien ständig mit Kohlenhydraten versorgt. Deshalb ist es ungesund für die Zähne, wenn man den ganzen Tag über in kleinen Portionen Kohlenhydrate zu sich nimmt. Besser sind wenige Mahlzeiten, die dann auch ruhig größer ausfallen dürfen. Auch zuckerhaltige Getränke gelten als kariesfördernd. Hierzu zählen neben Limonade und Cola auch Säfte und Milch, denn diese enthalten Frucht- beziehungsweise Milchzucker. Die Gefahr geht bei Getränken vor allen Dingen davon aus, dass man sie über den Tag verteilt ständig zu sich nimmt und man sich danach nur in den seltensten Fällen die Zähne putzt.Auch die Art der Nahrungsmittel, die man zu sich nimmt, spielt eine wichtige Rolle. Schlecht ist alles, was an und zwischen den Zähnen kleben bleibt. Ein Schokoriegel bildet im Mund eine klebrige Masse und kann so gut an den Zähnen, am Zahnfleisch und in den Zahnzwischenräumen haften bleiben. Auch Chips, Bonbons oder Salzstangen sind eher zu vermeiden. Weniger schädlich sind Nahrungsmittel, die schnell wieder aus dem Mundraum verschwinden und keine Reste dort hinterlassen.
Als nützliches Hilfsmittel haben sich zuckerfreie Kaugummis erwiesen: Wer nach dem Essen Kaugummi kaut, fördert damit seine Speichelproduktion. Durch den Speichel werden Essensreste, die sich möglicherweise noch im Mund befinden, weggespült. Speichel hat außerdem die Fähigkeit, die die Zähne angreifenden Säuren zu neutralisieren und unschädlich zu machen. Wenn es möglich ist, sollte man aber auf ein ganz traditionelles Mittel der Zahnpflege zurückgreifen: die Zahnbürste.