Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Das Deutsche Grüne Kreuz (DGK) versteht unter Nahrungsergänzungsmitteln "Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sowie pflanzliche und tierische Stoffe, die der menschliche Körper für einen reibungslosen Ablauf der Lebensfunktionen benötigt, die er aber oft nicht selbst herstellen kann".Wer braucht Nahrungsergänzungsmittel?
Die klare Antwort des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) auf die Frage lautet: "Grundsätzlich sind Nahrungsergänzungsmittel für gesunde Personen, die sich normal ernähren, überflüssig." Das Institut begründet die Antwort so: "Eine kaum noch überschaubare Anzahl an Nahrungsergänzungsmitteln, die im Handel angeboten werden, vermittelt dem Verbraucher zu Unrecht den Eindruck, dass eine ausreichende Nährstoffzufuhr allein über die Ernährung mit traditionellen Lebensmitteln nicht möglich wäre. Grundsätzlich versorgt eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung den gesunden Körper mit allen lebensnotwendigen Stoffen. In den meisten Fällen sind Nahrungsergänzungsmittel deshalb überflüssig." Zudem wird darauf hingewiesen, dass "eine einseitige, unausgewogene Ernährungsweise nicht durch Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden kann".Was ist mit Personen, die einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen haben?
Laut BfR kann "eine einseitige oder unzureichende Ernährung dazu führen, dass zu wenige essentielle Nährstoffe aufgenommen werden":- In der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Bedarf an bestimmten Nährstoffen demnach erhöht. Das BfR empfiehlt "Frauen mit Kinderwunsch und in der Schwangerschaft zur Verbesserung beziehungsweise nachhaltigen Sicherung der Versorgung mit ausreichenden Mengen an Folsäure, die Ernährung gezielt durch Nahrungsergänzungsmittel zu ergänzen. Das Vitamin Folsäure wirkt sich günstig auf den sicheren Verschluss des Neuralrohrs in der Embryonalphase aus und senkt das Risiko für so genannte Neuralrohrdefekte, wie ‚offener Rücken’ (Spina bifida), bei Neugeborenen".
- Bei älteren Menschen kann die Versorgung mit essentiellen Nährstoffen zum Beispiel als Folge von Kau- oder Schluckbeschwerden sowie von Appetitverlust ungenügend sein
- Auch chronisch Kranke können einen erhöhten Bedarf an essentiellen Nährstoffen haben.
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Das Deutsche Grüne Kreuz in Marburg weist daraufhin, "dass man sich … vor dem Griff ins Vitaminregal erst einmal informieren sollte, wie der persönliche Vitalstoffzustand aussieht, ob und wo dieser womöglich Lücken aufweist." Gleichzeitig empfiehlt das DGK die Internetseite vitalbedarf.de. Dort findet man laut DGK, das Pressemeldungen zufolge Kooperationspartner des Internetangebots ist, "ein von Wissenschaftlern des Instituts für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaften der Universität Hohenheim entwickeltes Analyse- und Beratungsprogramm, mit dem jeder kostenlos seinen individuellen Vitalstoffstatus ohne großen Zeitaufwand ermitteln kann. Die zugrunde liegende Systematik des Fragebogens ist wissenschaftlich fundiert und wurde von renommierten Fachleuten und auf Basis großer epidemiologischer Studien und den Ernährungsrichtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erstellt."Stellt die Analysesoftware Versorgungslücken aufgrund unzureichender Vitalstoffzufuhr fest, soll sie zudem "umfangreiche Empfehlungen zu Ernährungs- und Lebensweise, gekoppelt mit gezielten Vorschlägen zur Nahrungsergänzung mit individuell zusammengestellten Vitalstoff-Produkten" liefern.
Nahrungsergänzungsmittel: Zahlen und Fakten
In dem ersten Ergebnisbericht der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II vom 28.03.2008) heißt es: 28 Prozent der Deutschen nehmen Supplemente (Nahrungsergänzungspräparate und angereicherte Medikamente) ein, 31 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer. Hierbei steigt bei beiden Geschlechtern zunächst die Einnahme bis 35 Jahre an, fällt dann etwas ab, um in der Altersgruppe ab 51 bis 80 Jahre wieder deutlich anzusteigen (bei den 65- bis 80jährigen Frauen auf 43 Prozent und den gleichaltrigen Männern auf 30 Prozent). Bei dem selbst eingeschätzten Gesundheitszustand werden bei der Angabe "schlecht" am häufigsten Supplemente eingenommen, bei der Angabe "sehr schlecht" nimmt jedoch die Einnahme von Supplementen um etwa ein Drittel ab.Nationale Verzehrstudie II: Zahlen und Fakten?Bei dieser Unfrage werden laut DGE für Deutschland repräsentative und umfassende Informationen über die Ernährungsgewohnheiten, die Lebensstiltypen, den Lebensmittelverzehr und die Nährstoffaufnahme erfasst und dargestellt. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Dem ersten Bericht zur NVS II geht intensive Forschungsarbeit voraus: Nach Planung und Konzeption folgte ein Jahr Feldarbeit mit 500 Studienzentren und circa 20.000 teilnehmenden, deutschsprachigen Personen im Alter von 14 bis 80 Jahren. Dies ergab einen Datenpool mit mehr als 15.000 Dietary History Interviews, mehr als 14.000 persönlichen Auswertungsschreiben, Fragebögen, Teilnehmenden mit anthropometrischen Messdaten und knapp 30.000 24-Stunden-Recalls, die geprüft wurden.