Bei dem, der regelmäßig übt, ändert sich demnach die Hirnaktivität – und er wird empfänglicher für den Kummer anderer. Für die Studie, die im Internetmagazin "PloS ONE" veröffentlicht wurde (PLoS ONE 3(3): e1897), verglichen die Forscher Aktivitäten des Gehirns von 16 Meditationsexperten mit denen von 16 Anfängern in Sachen Meditation. Als Experte galt dabei, wer mehr als 10.000 Stunden Meditationspraxis nachweisen konnte. Die Anfänger kamen eine Woche vor der Untersuchung zum ersten Mal zu einer meditativen Übung.
Mit Hilfe von Kernspintomographen überprüften die Wissenschaftler um Antoine Lutz von der University of Wisconsin die Hirnaktivität der Meditierenden. Um Reaktionen zu verursachen, spielte man während der Meditaion Geräusche ein – neutrale und emotionale. Hörten die Testpersonen emotionale Töne wie das Lachen eines Babys oder die traurige Stimme einer Frau erhöhte sich die Aktivität des Limbischen Systems im Gehirn. Negative Geräusche, die auf Kummer hinweisen, verursachten demzufolge bei den Meditationsexperten wesentlich heftigere Reaktionen einer bestimmten Hirnregion als bei den Anfängern.