Heilung durch Handauflegen? Die japanische Kunst des Reiki verspricht nicht nur das, sondern auch Entspannung und Wohlbefinden.
Immer mehr Menschen in unseren Breitengraden ergründen die Geheimnisse der asiatischen Lebensweise. Etwa drei Millionen Deutsche praktizieren Yoga, die Religion des Buddhismus wird hierzulande immer beliebter – und immer mehr Menschen entdecken Reiki für sich. Reiki lässt sich etwa mit "universelle Lebensenergie" übersetzen und wird "Rehki" ausgesprochen. Dabei handelt es sich um eine japanische Lehre der Heilkunst, die im Vergleich zu anderen Praktiken wie etwa Yoga oder Qigong nicht besonders alt ist: Reiki gibt es noch keine 100 Jahre. Oft wird diese Lehre dem Bereich der Esoterik zugeordnet, da es keine empirischen Beweise für ihre Wirksamkeit gibt.
Die Geschichte des Reiki
Das, was wir heute unter dem Begriff Reiki verstehen, fand seinen Ursprung im Jahre 1922. Der Japaner Mikao Usui hatte nach einer 21 Tage währenden Fastenzeit eine Vision, die ihm das Wissen über die Kunst des Reiki bescherte. Er gründete in Tokio eine Akademie, um anderen das Wissen über die Heilkunst und die damit verbundene Philosophie zu vermitteln. Nach Usuis Tod im Jahre 1926 verbreiteten einige seiner circa 2000 Schüler die Lehre weiter. In den 80er-Jahren wurde Reiki schließlich auch in der "westlichen Welt" immer beliebter. Heute wird es von Millionen von Menschen weltweit praktiziert.
Das Reiki-Konzept
Beim Reiki wird davon ausgegangen, dass eine Art "Lebensenergie" durch den Körper von Menschen, Tieren und Pflanzen strömt. Manchmal könne diese Energie durch innere Blockaden nicht ungehindert fließen, was bei Menschen Krankheiten, Verstimmungen und sonstige körperliche wie seelische Probleme zur Folge haben soll. Reiki kann in solchen Fällen helfen – das zumindest behaupten die Anhänger dieser Lehre. Im Rahmen einer Reiki-Behandlung legt der Heilende seinem "Patienten" die Hände auf verschiedene Körperstellen. Der Reiki-Praktizierende fungiert dabei als eine Art Medium: Energie soll aus dem Universum durch seinen Körper strömen und dann schließlich durch die Hände in den Körper des zu behandelnden Menschen gelangen. Die dadurch freigesetzte Energie löse die Blockaden, sorge für eine Linderung der Symptome und setze Selbstheilungskräfte in Gange. Auch eine Eigenbehandlung ist möglich, also das Handauflegen an sich selber. Man muss nicht krank sein, um sich in eine Reiki-Behandlung zu begeben. Sie soll auch allgemein zu Entspannung und Wohlbefinden beitragen.
Die Behandlung mit Reiki
Eine Reiki-Behandlung dauert meist etwa eine Stunde. Der zu Behandelnde legt sich in der Regel auf eine Massageliege. Dann beginnt das Handauflegen, das auch durch die Kleidung hindurch funktionieren soll. Pro Körperstelle – behandelt werden Kopf, Extremitäten und Torso – verweilt der Reiki-Praktizierende circa fünf Minuten mit seinen Händen auf dem Körper des zu behandelnden Menschen. Reiki-Meister, die bereits viel Erfahrung besitzen, sollen gar intuitiv die Stellen finden, an denen eine Energiezufuhr nötig ist.
Heilung oder Humbug?
Obwohl sich Tausende von Menschen in Deutschland regelmäßig mit Reiki behandeln lassen (oder sich selbst behandeln), wird es von Schulmedizin und Wissenschaft meist abgelehnt. Es gibt keine repräsentativen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Reiki, und so halten es viele für esoterischen Humbug. Unbestritten ist aber, dass Reiki vielen Menschen bei der Linderung von Schmerzen oder als Entspannungsmethode hilft. Es wird vermutet, dass hier weniger die Zufuhr kosmischer Energien als der bekannte Placebo-Effekt zum Tragen kommt: Der Betroffene glaubt selbst fest daran, dass Reiki ihm helfen kann, und dies führt schließlich zu einer tatsächlichen Verbesserung des Gesundheitszustands. Außerdem kann allein schon die ruhige Atmosphäre während der Behandlung sehr entspannend wirken. Festzuhalten ist also, dass Reiki – auch aufgrund des einfachen Konzepts und der leichten Erlernbarkeit – vielen Menschen im täglichen Leben hilft. Bei Krankheiten und schwerwiegenden seelischen Problemen sollte man jedoch weiterhin einen Arzt aufsuchen.
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