Tai Chi (auch Taijiquan oder T´ai Chi) ist eine chinesische Kampf- und Meditationskunst, die sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, vermutlich aber schon seit dem fünften Jahrhundert existiert. Die Bezeichnung Taijiquan wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts verwendet. Taijiquan lässt sich sinngemäß übersetzen mit: "Kampfkunst nach den Prinzipien von Yin und Yang".
Die ruhigen, fließenden Bewegungsfolgen werden vor allem in China von vielen Menschen jeden Morgen in Gruppen in Parks praktiziert.
Der chinesische Volkssport Nummer Eins kann von Menschen jeden Alters ausgeführt werden. Tai Chi vereint in sich ganzheitliche Entspannung, Meditation in der Bewegung sowie Gesundheitsförderung. Hierbei steht die Bewegung an sich im Vordergrund. Es geht nicht um kopfbetontes Denken, sondern um eine gesteigerte, natürliche Selbstwahrnehmung. Tai Chi hat nicht primär die Kräftigung der Muskeln, sondern hauptsächlich die Stärkung der inneren Kraft "Qi" zum Ziel. Das sogenannte Qi ist die Lebenskraft, die auch der Bezugspunkt der traditionellen chinesischen Medizin ist. Durch die langsamen, fließenden Bewegungen des Tai Chi kommen die Gedanken zur Ruhe, die Konzentrationsfähigkeit wird gefördert und der Körper gewinnt allgemein an Spannkraft und Geschmeidigkeit.
Taijiquan erfreut sich auch bei uns im Westen zunehmender Beliebtheit. Dadurch hat sich eine sehr große Anzahl unterschiedlicher Stile entwickelt. Es gibt mittlerweile unzählige Weiterentwicklungen, Abkömmlinge und Mischungen, die unter der Bezeichnung Taijiquan gelehrt und praktiziert werden. Zwei Haupttrends lassen sich ausmachen: Viele Strömungen besinnen sich stark auf die Ursprünge des Sports und versuchen, möglichst genau die "authentischen" Stile alter chinesischer Familien zu verfolgen. Die Vertreter der anderen Richtung vermischen die Vorzüge unterschiedlicher Einflüsse jeweils zu einem neuen Stil. Diese neuen Stile beinhalten häufig auch Elemente aus Tanz, anderen Meditationstechniken oder Kampfsportarten. Ein Beispiel dafür ist das Tang Lang Taijiquan.
Heutzutage wird Tai Chi in den meisten Ländern ausgeübt, um Gesundheit und Fitness zu steigern. In Krankenhäusern und Kliniken wird es mit zunehmendem Erfolg auch zur Rehabilitation genutzt. Tai Chi verbindet auf harmonische Weise Körper, Geist und Seele. Die langsamen, fließenden Bewegungen beruhigen die Atmung, wodurch Herz, Kreislauf und Nervensystem gestärkt werden. Diese Beruhigung des Nervensystems führt zu gelassener Stimmung, mehr Wohlbefinden sowie erhöhter Entspannungs- und Konzentrationsfähigkeit. Die gesundheitlichen Wirkungen sind wissenschaftlich in vielen Studien nachgewiesen - insbesondere für chronische und psychosomatische Krankheiten.
Häufig werden die Kosten von Taijiquan-Kursen im Rahmen der Gesundheitsvorsorge zumindest teilweise von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sofern diese von anerkannten Lehrern abgehalten werden. Es gibt in Deutschland sehr viele Lehrer und Schulen, die Taijiquan anbieten.
Also, viel Spaß beim Entspannen - fangen Sie am besten gleich damit an!