Gleichzeitig sollen größere Mengen ungesunder Nebenprodukte entstehen, so Kirsi H. Pietiläinen und ihre Kollegen von der Universität Helsinki im Fachblatt PLoS Medicine (5(3): e51).
Das Interesse der Wissenschaftler richtete sich insbesondere auf die Folgen, die Übergewicht für den Stoffwechsel von Fettzellen hat. Um ein von Genen und anderen Umweltfaktoren unbeeinflusstes Untersuchungsergebnis zu bekommen, griffen die Wissenschaftler zu einem Trick: Für die Studie wählten sie 14 Zwillingspaare als Probanden aus, bei denen ein Zwilling übergewichtig war und der andere Normalgewicht auf die Waage brachte. Die Geschwister besitzen die gleichen Gene und wuchsen zumeist unter gleichen Umwelteinflüssen auf – und stellen somit optimale Versuchspersonen dar.
Der Vergleich der Zwillinge brachte fette Fakten zutage: So hatte der beleibtere Zwilling mehr Fett unter der Haut, am Bauch und in der Leber. Außerdem stellten die finnischen Wissenschaftler fest, dass die Fettzellen an sich bei den übergewichtigen Zwillingen größer waren als die ihrer normalgewichtigen Geschwister. Die schwerer wiegenden Zwillinge zeigten einen ungewöhnlich trägen Fettstoffwechsel, Muskelaufbau und eine träge Verarbeitung von Vitaminen. Dafür waren ihre Entzündungswerte überdurchschnittlich hoch.
Den größten Unterschied machten die Forscher aus, als sie die sogenannten Mitochondrien genauer untersuchten. Diese liefern die Energie, die die Zelle benötigt, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. In den Fettzellen der dickeren Zwillinge steckte nur halb so viel der DNA-Menge, die Träger der Baupläne für diese Zellkraftwerke ist, wie in denen der schlanken Geschwister. Laut den finnischen Forschern beeinträchtigt der Mangel nicht nur die Größe und die Form sondern vor allem die Funktion der Zellkraftwerke. Sie können demnach weit weniger Fett in Energie umwandeln. Außerdem wird die Zellfunktion gestört von den überschüssigen Eiweißbausteinen, die die Mitochondrien nur sehr schleppend beseitigen können.