Für ihre Untersuchung (erschienen im "Journal of Personality and Social Psychology", 96(6): 1226-1244) haben die Psychologen um Dustin Wood (Wake Forest University) und Claudia Brumbaugh (Queens College) 4.000 Studienteilnehmern im Alter zwischen 18 und 70 Jahren Fotos von 18- bis 25-jährigen Männern und Frauen vorgelegt. Anschließend sollten die Probanden die Attraktivität der einzelnen Personen auf einer Zehn-Punkte-Skala einordnen. Die mögliche Wertung reichte von "überhaupt nicht attraktiv" bis hin zu "sehr attraktiv".
Das Ergebnis der Befragung: Männer sind sich auffallend einig darüber, welche Frauen sie attraktiv finden. Sie reagieren laut Studie bei Frauen vor allem auf bestimmte körperliche Reize. So fanden die befragten Männer schlanke, selbstbewusst wirkende und verführerisch aussehende Frauen besonders anziehend. Bei den Frauen ergab sich ein anderes Bild: Zwar bevorzugten viele Studienteilnehmerinnen schlanke und muskulöse Männer, doch waren sich die Damen sonst nicht besonders einig: Während manche einen bestimmten Mann als ganz besonders attraktiv empfanden, waren andere komplett gegensätzlicher Meinung. Außerdem stuften Frauen auch Männer mit wenig Muskeln oder kleineren Makeln als attraktiv ein.
Die Forscher vermuten, dass die unterschiedliche Wahrnehmung von Attraktivität auch zu verschiedenen Strategien führt, die Frauen und Männer auf dem Partnermarkt einsetzen. Frauen bräuchten demnach weniger Wettbewerb um die Männer zu fürchten, die sie attraktiv finden. Männer hingegen müssten unter Umständen mehr Arbeit und Mühe investieren, um eine attraktive Partnerin für sich zu gewinnen und dauerhaft zu halten – ist es doch wahrscheinlich, dass andere sie ebenso anziehend finden.
Die Studie helfe außerdem zu erklären, warum Frauen strengeren äußerlichen Normen unterworfen sind als Männer, denn sie wurden in der Studie nur dann als attraktiv eingestuft, wenn sie gewisse körperliche Merkmale aufweisen. Obwohl Männer, die gewisse körperliche Eigenschaften aufwiesen, auch besser beurteilt wurden, war die Bewertung weit weniger von diesen Merkmalen abhängig als bei den Frauen.