Eine Lösung für problematische Nägel: künstliche Fingernägel. Ursprünglich stammen diese aus der Medizin: Sie wurden für Patienten konzipiert, die einen Nagel verloren und für ihren Beruf auf Fingernägel angewiesen sind.
Künstliche Nägel werden auf die natürlichen Fingernägel entweder mit Gel oder Acryl modelliert oder es werden Kunststoffnägel auf die echten Fingernägel aufgeklebt. Dazu muss der natürliche Fingernagel zunächst abgeschliffen werden, um ihn rauh zu machen, damit der künstliche Nagel später besser hält. Nach der Entfernung des künstlichen Fingernagels ist der echte Fingernagel in der Regel sehr dünn und weich. Das kommt daher, dass das Keratin, aus dem der Fingernagel besteht, nicht aushärten konnte, da es wegen des künstlichen Nagels keinen Kontakt mehr zur Luft hatte. Der Nagel ist jedoch in drei bis vier Monaten vollständig neu nachgewachsen und weist keine Unterschiede zu dem ursprünglichen Naturnagel vor der Nagelmodellage auf.
Die wichtigsten Risikoquellen bei Kunstnägeln
Es gibt einige Probleme, die im Zusammenhang mit künstlichen Fingernägeln immer wieder auftauchen, die wichtigsten sollen hier angesprochen werden:Nagelpilz
Nagelpilz ist ein Befall der Finger- oder Fußnägel mit Sporen- oder Fadenpilzen. Er ist erkennbar an glanzlosen, stumpfen Nägeln, die weißlich, gelblich oder bräunlich verfärbt sind. Stellenweise können die Nägel auch Verdickungen aufweisen. Schließlich kann Nagelpilz sogar das Ausfallen der Nägel zur Folge haben. Eine solche Pilzinfektion entsteht jedoch nicht durch die künstlichen Fingernägel an sich, sondern vor allem durch mangelnde Hygiene. Nagelpilz kann allerdings auch durch so genannte "Liftings" (Abhebungen des künstlichen vom Naturnagel) entstehen, wenn die nicht rasch ausgebessert werden, da sich ein Pilz in den warmen feuchten Lücken sehr wohl fühlt.
Davor können Sie sich schützen, indem Sie das Studio, in dem Sie sich die Fingernägel modellieren lassen, sorgfältig auswählen. Allgemein ist natürlich Hygiene das oberste Gebot. Im Besonderen können Sie darauf achten, dass die Geräte desinfiziert und regelmäßig ausgetauscht werden.
Infektionen des Nagels oder Nagelbetts können auch durch zu starkes Feilen des Nagels hervorgerufen werden: Wenn nicht vorsichtig genug zu Werke gegangen wird, kann der Nagel fast bis auf die Haut abgefeilt werden. Das ist äußerst schmerzhaft, wird aber bei einer genau und professionell arbeitenden Nageldesignerin eher nicht passieren.
Unachtsames Entfernen des Nagels
Der echte Fingernagel kann auch davon Schaden nehmen, dass der künstliche Fingernagel einfach abgerissen und nicht professionell im Nagelstudio entfernt wird. Durch die Hebelwirkung kann die Wachstumszone des Nagels so geschädigt werden, dass sogar der nachwachsende Nagel wellig weiter wächst.
Allergien
Beim Ankleben und Anfertigen künstlicher Fingernägel werden vom Acryl Dämpfe abgesondert. Diese Acryldämpfe, die beim Anbringen und Härten der künstlichen Fingernägel entstehen, können nach einer Untersuchung der Hautklinik der Universität Aachen Hautallergien auslösen. Die allergischen Reaktionen können an Gesicht, Hals und Händen auftreten.
Tipp: Die beste Versicherung gegen Allergien ist ein Test, den Sie mit den aus dem Nagelstudio mitgebrachten Substanzen bei Ihrem Hautarzt durchführen lassen.