Durch Vorsorgeuntersuchungen lässt sich Hautkrebs im Frühstadium erkennen und wesentlich besser behandeln. Bald haben auch gesetzlich versicherte Patienten ab 35 Anspruch auf zweijährliche Vorsorgeuntersuchungen.
Hautkrebs-Screening: Vorsorge hilft
Am 21. Juni beginnt der Sommer. Doch schon vor einigen Wochen hat die Zeit begonnen, in der wir uns öfter luftig-leicht bekleidet nach draußen wagen können. Je wärmer es wird, desto mehr Haut zeigen wir. Das hat nicht nur positive Seiten: Unsere Haut wird verstärkt
UV-StrahlenUV-Licht (ultraviolettes Licht) oder UV-Strahlung (Ultraviolettstrahlung) ist eine unsichtbare elektromagnetische Strahlung, die entweder durch die Sonne oder künstlich mit Hilfe spezieller UV-Lampen (zum Beispiel im Solarium) erzeugt wird.
mehr ausgesetzt, die Hautkrebs verursachen können. Wird der Krebs im Frühstadium erkannt, lässt er sich oft noch effektiv behandeln. Vorsorgeuntersuchungen wurden bisher jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sondern mussten von den Patienten selbst bezahlt werden. Zum Glück ändert sich dies bald – ein Grund für uns, die Hautkrebsvorsorge zum Trend des Monats zu küren!
Hautkrebsvorsoge: Untersuchung für gesetzlich Versicherte
Ab dem 1. Juli 2008 bezahlen gesetzliche Krankenkassen jedem über 35 alle zwei Jahre eine Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge, ein sogenanntes Hautkrebs-Screening. Eine Praxisgebühr wird dafür nicht fällig. Im Gebiet der Hautkrebsprävention gehört Deutschland somit international gesehen bald zu den Vorreitern. Der Präsident des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen (BVDD), Dr. Michael Reusch, bezeichnete gegenüber dem Fachblatt "Ärztezeitung" das Angebot als "weltweit bisher einmalig". Die Untersuchung kann sowohl von Hautärzten (Dermatologen) als auch von Hausärzten mit spezieller Zertifizierung durchgeführt werden. Manche Krankenkassen erweitern das Angebot sogar noch. Die Barmer zum Beispiel bezahlt die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung bereits ab einem Alter von 20 Jahren.
Hautkrebsscreening: Wie läuft die Untersuchung ab?
Es gibt keinen Grund, sich vor der Untersuchung zu fürchten, denn sie ist ganz harmlos: Der behandelnde Arzt inspiziert Ihre Haut mithilfe einer Lupe auf Besonderheiten. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf Leberflecke, Muttermale und ähnliches. Auch andere Bereiche wie etwa Fingernägel oder die sichtbaren Schleimhäute im Mund werden vom Arzt kontrolliert. Manchmal fotografieren Ärzte verdächtige Stellen, um einige Monate später eine eventuelle Entwicklung nachvollziehen zu können. Ein Hautkrebs-Screening dauert circa eine halbe Stunde.
Hautkrebs – ein oft unterschätztes Problem
Hautkrebsvorsorge ist eine ärztliche Dienstleistung, die von den Deutschen noch nicht genügend wahrgenommen wird. Laut dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erkranken hierzulande ungefähr jährlich 120.000 Menschen an Hautkrebs, 2.000 sterben daran. Verbände und auch Prominente versuchen durch regelmäßige Kampagnen, das Thema Hautkrebs ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Zum Beispiel posierte im März dieses Jahres das Ex-Spice-Girl Victoria Beckham für Nacktbilder, um auf die Gefahr des Hautkrebses aufmerksam zu machen. Auch der von Dermatologen ausgerufene Euro-Melanoma-Tag am 5. Mai soll diesen Zweck erfüllen.