Unser Körper repariert Wunden der Haut nach Plan: Egal, ob Schnitte vom Küchen- oder OP-Messer, ob Stiche von Injektionsnadeln oder entzündete Krater von Akne-Pickeln, die verletzte Haut wird zunächst mit einem Blutgerinnsel verschlossen und anschließend von innen mit Bindegewebe gefüllt – eine Narbe entsteht. Mehr dazu lesen Sie bitte im Beitrag "Narben – Markenzeichen des Lebens".
Das Aussehen einer Narbe hängt von vielen Faktoren ab: Unter anderem von der sie verursachenden Verletzung, von der gegebenenfalls medizinischen Behandlung und von der Art und Weise, wie wir sie pflegen. Hier kommen allgemeine Ratschläge zum Umgang mit frischem Narbengewebe.
Narben behandeln: Feuchte Wundbehandlung
Frische Narben behandelt man heute meist nach dem Prinzip der feuchten Wundbehandlung. Der Grund: Es soll die natürlichen Prozesse der Wundheilung am besten unterstützen. So fuktioniert’s: Es werden Verbände oder Pflaster auf die Wunde aufgelegt, die eine spezielle feuchte Wundauflage haben. Sie soll verhindern, dass die Wundflüssigkeit austrocknet. So können darin enthaltene Enzyme, Hormone und Wachstumsfaktoren besser wirken und die Neubildung von Zellen anregen, heißt es. Außerdem sorgt die feuchte Wundauflage dafür, dass das gerade erst entstandene neue Gewebe nicht mit dem Verband verklebt und bei dessen Wechsel erneut verletzt wird.Gegen hässliche Narben: Hitze und Kälte meiden
Starke Temperaturreize können das bei der Bildung einer Narbe (nach)wachsende und besonders sensible Gewebe störend beeinflussen, so dass zum Beispiel Farbe oder Beschaffenheit nicht optimal ausgebildet werden. Deshalb sollten Sie die frische Narbe grundsätzlich ein halbes bis ein Jahr lang nicht Temperaturschwankungen aussetzen. Das heißt für Sie:- Meiden Sie intensive Sonnenbestrahlung ebenso wie Kälte!
- Schützen Sie die Haut mit einem speziellen Präparat mit besonders hohem Lichtschutzfaktor (empfohlen wird mindestens Lichtschutzfaktor 20) oder decken Sie die Haut ab! Das neue Gewebe hat kaum Pigmente und bräunt deshalb nicht.
- Legen Sie sich nicht auf die Sonnenbank!
- Besuchen Sie keine Sauna!
Gegen hässliche Narben: Scheuernde Bekleidung meiden
Reize, die durch Reibung mit Kleidung entstehen, können frisches Narbengewebe dazu veranlassen, sich zu röten oder zu verhärten. Das heißt für Sie:- Tragen Sie keine enge oder aufgrund des Materials scheuernde Kleidung!
- Achten Sie darauf, dass das Schuhwerk nicht an der Narbe scheuert, zum Beispiel mit harten Schuhrändern! Auch ein Uhrenarmband kann eine Narbe am Handgelenk reizen.
Narben beim Sport schützen
Befindet sich die frische Narbe in der Nähe wenig mit Gewebe gepolsterter und deshalb hart anzufühlender Knochen wie Ellenbogen, Schienbein oder Fußknöchel, ist besondere Vorsicht geboten. So kann beispielsweise beim Fußballspielen eine frische Narbe leicht aufplatzen, wenn der Ball auf sie prallt. Die Heilung verläuft in so einem Fall häufig ungünstiger, da das Gewebe bereits geschädigt war. Das heißt für Sie:- Polstern Sie die betreffende Stelle für die Dauer besonderer Beanspruchung wie sportlicher Betätigung. Entsprechende Hilfsmittel bekommen Sie im gut sortierten (Sport-)Fachhandel.