Für die Untersuchung nutzten die Wissenschaftlerin Patricia van den Berg und ihre Kollegen von der University of Minnesota Daten des Projektes EAT ("Eating Among Teens", auf deutsch: "Essverhalten bei Jugendlichen"). Die Langzeitstudie untersuchte unter anderem Essgewohnheiten, körperliche Aktivität und Gewicht von 2.516 Jugendlichen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 bis 12 füllten im Jahr 1999 einen Fragebogen aus und ließen ihre Größe und ihr Gewicht feststellen. 2004 wurde die Untersuchung wiederholt.
Das Ergebnis zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Lektüre von Diät-Magazinen und Essstörungen bei Mädchen (veröffentlicht in der Zeitschrift "Pediatrics", Vol. 119, Nr. 1, Januar 2007, Seiten e30-e37): Weibliche Jugendliche, die besonders häufig Artikel über Diäten und Gewichtskontrolle lasen, versuchten im Vergleich zu Mitschülerinnen zweimal so oft mittels ungesunder Methoden abzunehmen. Dazu zählen die Forscher unter anderem Fasten, das Auslassen von Mahlzeiten oder verstärktes Rauchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese jungen Frauen zu extremen Methoden greifen wie Erbrechen oder die Einnahme von Abführmitteln, war sogar dreimal so hoch wie bei Gleichaltrigen, die keine Diät-Artikel lesen.
Während nur 14 Prozent der männlichen Teilnehmer angaben, häufig Magazine über Diäten und Gewichtskontrolle zu lesen, waren es bei den Mädchen ganze 44 Prozent. Dabei spielte es laut Wissenschaftlern bei den Mädchen keine Rolle, ob sie normalgewichtig oder fettleibig waren. Jungen dagegen lasen öfter Diät-Magazine, wenn sie mit Übergewicht zu kämpfen hatten. Bei den männlichen Jugendlichen konnten die Forscher allerdings keinen Zusammenhang zwischen der Lektüre entsprechender Zeitschriften und dem Essverhalten erkennen.