Demnach habe die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA (European Food Safety Authority) mehrere Forschungsberichte ignoriert, die krebserregende und allergieauslösende Effekte von Azofarbstoffen in Lebensmitteln beschreiben, und kürzlich beschlossen, Azofarben in der Europäischen Union (EU) nicht zu verbieten.
Auf Initiative dänischer und britischer Verbraucherverbände ("Forbrugerrådet" und "The Food Commission") haben 42 Verbraucherschutzorganisationen aus zwölf EU-Ländern, darunter Irland, Estland, Finnland und Spanien, eine neue Initiative für ein Azofarbenverbot gegründet, berichtete die deutsche Tageszeitung "taz".
Ein gemeinsam verfasstes Statement fordert demnach die EU-Kommission auf, die Vorsorge für die Gesundheit ernstzunehmen.
Azofarben – Die Hintergründe
Eine aktuelle Studie der britischen Uni Southampton zeigte einen Zusammenhang zwischen Hyperaktivität, Aggressivität und Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern und dem Genuss von Süßigkeiten mit Azofarben auf. Ähnliche Studien kommen aus Japan und den USA. Die EFSA kann einen solchen Zusammenhang zwar auch nicht ausschließen, ihr fehle es bisher an stichfesten Beweisen, heißt es weiter.Synthetisch hergestellte Azofarbstoffe erkennt man an den E-Nummern: zum Beispiel E 102 (Tartrazin), E 110 (Gelborange), E 122 (Azorubin), E 124 (Cochenillerot) oder E 129 (Allurarot). Der Verbraucher findet sie unter anderem in Süßigkeiten, konserviertem Obst, Brausen und Limonaden, Pudding, Speiseeis, Likören, Margarine, Käse und Fischerzeugnissen.