Konservierungsstoffe verlängern die Haltbarkeit von Kosmetika
Kosmetika schmieren, sprühen oder tupfen wir uns direkt auf die Haut: Deshalb sollten sie möglichst lange keimfrei bleiben. Denn Bakterien, Viren, Schimmelpilze und Hefen beeinträchtigen nicht nur die Haltbarkeit der Kosmetika: Wenn sich diese Miroorganismen vermehren, können sie auch unsere Gesundheit gefährden, da sie die Hautflora verändern. Allergische oder allergieähnliche Reaktionen sind häufig die Folge. Eine Möglichkeit, Kosmetika während der Herstellung, der Lagerung und der Anwendung vor Mikroorganismen zu schützen, ist es, ihnen Konservierungsstoffe beizumischen.Brauchen alle Kosmetika Konservierungsstoffe?
Nein! Mikroben benötigen Wasser zum Leben und zur Vermehrung. Deshalb müssen nur Kosmetika konserviert werden, die Wasser beinhalten. Reine Öle und Fette versetzt man höchstens mit so genannten Antioxidantien, damit diese aufgrund der Reaktion mit dem Sauerstoff in der Luft nicht so schnell ranzig werden.Es gibt viele Konservierungsstoffe. Welcher Stoff verwendet werden darf, regelt ein Gesetz: Im Anhang der geltenden Kosmetikverordnung (KVO) sind derzeit 57 Konservierungsstoffe aufgelistet, die genutzt werden dürfen. Es gibt Stoffe, die nur dann beigemischt werden dürfen, wenn die Kosmetika nach der Anwendung nicht auf der Haut verbleiben.
Gesetzliche Regeln zur Verwendung von Konservierungsstoffen gelten für gesunde Haut
Allerdings gelten die im Gesetz genannten Bedingungen für gesunde Haut. Sensible, trockene, gereizte oder irritierte Haut reagiert mitunter wesentlich anfälliger auf die gesetzlich erlaubten Konzentrationen als gesunde. Sollten Sie also bereits Hautprobleme haben, verzichten Sie besser auf Kosmetik mit Konservierungsstoffen!Häufig verwendete Konservierungsstoffe
Auf den Zutatenlisten liest man bei Kosmetika häufig von diesen Konservierungsstoffen: Parabene wie Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Imidazolidinyl Harnstoff (Urea), Sorbinsäure, Benzoesäure, DMDM Hydantoin, Phenoxyethanol, Sodium (Natrium) Benzoate und Methyldibrome Glutaronitril.Warum verwenden Hersteller oft mehrere Konservierungsstoffe
Es kommt oft vor, dass die Hersteller mehrere solcher Konservierungsstoffe verwenden. Der Grund: Jeder Stoff wirkt unterschiedlich auf Keime. Da die Stoffe in vergleichsweise geringen Dosen eingesetzt werden können, ist das nicht allzu teuer. Zumindest aber ist es billiger, als eine alternative Konservierung anzuwenden. Zu nennen wäre neben der Verwendung wasserfreier Fette und Öle die so genannte Sterilherstellung. Der Name ist hier Programm: Sämtliche Einsatzstoffe werden steril gemischt und abgefüllt. Das funktioniert allerdings nur für Präparate, die nach dem Öffnen der Verpackung zügig verbraucht werden, beispielsweise Ampullenpräparate. Das Verfahren ist nicht nur aufwendig und teuer. Es hat auch den Nachteil, dass viele natürliche Wirkstoffe zerstört werden, wenn die Sterilisation mit Hitze erzeugt wird.Alkohol - ein Konservierungsstoff
Alkohol ist auch eine Alternative zu Konservierungsstoffen, denn er wirkt in einer bestimmten Konzentration (10 bis 12 Prozent) keimhemmend. Verglichen mit der geringen Mindestkonzentration der herkömmlichen Konservierungsstoffe (meist im Promillebereich und weniger) verursacht die Verwendung von Alkohol dem Hersteller Mehrkosten. Denn er verflüchtigt sich bekanntlich schnell: Es ist also auch eine aufwendige Verpackung nötig, um das Kosmetikprodukt vor Mikroben zu schützen, zumal diese wieder freie Entfaltungsmöglichkeiten haben, sobald die Mindestkonzentration an Alkohol unterschritten wird.Glycerin - ein Konservierungsstoff
Glycerin gilt ebenso als Alternative zu herkömmlichen Konservierungsstoffen wie der Zuckeraustauschstoff Sorbitol, der sich seit Jahren in diabetischen Nahrungsmitteln erfolgreich bewährt hat.Bei der Dosierung von Konservierungsstoffen muss ein Hersteller aber noch Weiteres beachten: Zum einen können diese mit den anderen in Kosmetika enthaltenen Zutaten reagieren. So soll beispielsweise der Wirkstoff Lecithin viele Konservierungsstoffe außer Kraft setzen. Zum anderen kann eine Verpackung aus Kunststoff Konservierungsstoffe adsorbieren: Diese lagern sich dann auf der Oberfläche der Verpackung ab.
Durch so genannte Keimbelastungstests sichern die Hersteller die Wirkung der Konservierungsmittel. Dazu versetzen sie das Produkt gezielt mit Keimen und messen in bestimmten Abständen, ob sich deren Zahl verringert. Geschieht dies kontinuierlich, ist das Produkt entsprechend gut konserviert.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie in den unten genannten Artikeln.