YaaCool berichtete bereits darüber, dass laut amerikanischen Forschern Fernsehwerbung mitverantwortlich für Übergewicht bei Kindern ist. Vor allem durch die Berieselung mit Reklame für McDonald's, Burger King & Co. würden die Kinder einen großen Hunger auf Junkfood entwickeln. Schenkt man den Untersuchungen Glauben, ist eine neue Studie umso besorgniserregender: Die australische Ernährungsexpertin Bridget Kelly hat zusammen mit Kollegen herausgefunden, dass deutsche Kinder einem wahren Dauerfeuer von Junk-Food-Werbespots ausgesetzt sind. Von zehn Spots aus dem Bereich Ernährung, die im deutschen Kinderfernsehen laufen, werben neun für Fast Food. Damit liegt Deutschland zusammen mit den USA an der Spitze der elf Staaten, deren Fernsehwerbung für die Studie analysiert wurde. In Australien und Großbritannien liegt der Anteil der Junkfood-Werbung bei lediglich 50 Prozent – immer noch ein hoher Wert. International betrachtet sehen Kinder laut Aussage von Bridget Kelly jedes Jahr zwischen 4.000 und 6.000 Werbespots für Nahrungsmittel. 2.000 bis 4.000 davon machen Reklame für ungesunde Speisen und Getränke. Zudem stellten die Forscher fest, dass der Anteil der Junkfood-Werbung im Kinderfernsehen höher ist als im Gesamtprogramm. Die Schlussfolgerung liegt also nahe, dass die Hersteller der minderwertigen Lebensmittel gezielt Kinder ansprechen wollen. Kelly sieht in einer gesetzlichen Regulierung des Werbefernsehens in Bezug auf Junkfood einen wichtigen Schlüssel für die Bekämpfung des Übergewichts von Kindern und Jugendlichen.
Bridget Kelly und ihre Kollegen stellten ihre Studie beim European Congress on Obesity in Amsterdam vor, einem Kongress zum Thema Übergewicht.