Infrarotlampen funktionieren mit Hilfe von Glühbirnen, die mittels des Glaskolbens, der Auslegung des Glühdrahtes oder Überzügen hauptsächlich Wärmestrahlung (so genannte Infrarotstrahlung, IR-A) erzeugt. IR-A steht für Infrarot A und bezeichnet den Bereich des Lichtspektrums, der direkt neben dem für das menschliche Auge sichtbaren Bereich (780 bis 1400 Namometer) liegt.
Im Handel werden momentan verstärkt Infrarot-Kabinen angeboten, die mit gesundheitsfördernden Effekten aller Art beworben werden. Hier ist Vorsicht besser als Nachsicht: Infrarotlicht kann nur unter den richtigen Bedingungen, das heißt, mit der richtigen Dosierung und Temperatur wirken. Bei falscher Anwendung hilft es entweder gar nicht oder richtet sogar Schaden an (dazu unten mehr). Bevor Sie in eine teure Infrarot-Wärmekabine investieren, sollten Sie sich am besten bei einem Arzt darüber informieren, ob das von Ihnen favorisierte Modell auch für Ihre Zwecke geeignet ist. In den meisten Fällen sind die im freien Verkauf erhältlichen Geräte nicht warm genug, um eine Wirkung zu erzeugen, bemängeln Experten. Die wirksamsten Kabinen, deren Strahler enorm hohe Temperaturen von bis zu 1.900 Grad Celsius erzeugen, sind (zum Glück) nur von Fachleuten käuflich zu erwerben.
Der Einsatz von Infrarotlicht
Infrarotstrahlung entfaltet ihre Wirkung durch Wärme. Die Infrarotstrahlung dringt ein paar Millimeter tief in das menschliche Gewebe ein. Sie kann durch das Binde- und Unterhautfettgewebe unter Umständen auch bis zu den Gelenken hin gelangen. Vor diesem Hintergrund ist es naheliegend, dass Infrarotstrahlung zur Linderung von Beschwerden eingesetzt wird, bei denen Wärme Abhilfe schaffen kann:- Der allseits bekannte Klassiker sind Muskelverspannungen aller Art. Infrarotstrahlung kann auch bei sehr starken Verspannungen und Schmerzen wie einem Hexenschuss helfen. Säuglinge und vor allem Frühchen werden mit Hilfe von Infrarotstrahlung vor dem Auskühlen geschützt.
- Entzündungsprozesse wie Mittelohrentzündung oder Nasennebenhöhlenentzündung können durch die Infrarotstrahlung ebenfalls positiv beeinflusst werden. Außerdem wird die Wärmestrahlung auch im Rahmen der Rheumatherapie benutzt.
Dadurch, dass Infrarotlicht das Körpergewebe erwärmt, wirkt es außerdem gefäßerweiternd. Infolge dessen wird die Durchblutung verbessert, wodurch wiederum die Zellen optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und Stoffwechselprodukte effektiv abtransportiert werden. Dabei ist die richtige Temperatur entscheidend: Damit tiefliegende Muskeln besser durchblutet werden, sind 40 Grad Celsius erforderlich, die Durchblutung der Haut wird schon bei Temperaturen ab 38 Grad Celsius gesteigert.
Hämorriden beispielsweise verschorfen sich nach der Bestrahlung mit Infrarotstrahlen und bilden sich zurück, heißt es.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die angeblich verschlankende Wirkung frei verkäuflicher Infrarotkabinen wissenschaftlich nicht belegt ist.
Die Risiken von Infrarotlicht
Setzen Sie sich nicht zu lange der Infrarotstrahlung aus und achten Sie darauf, dass die Lampe sich nicht zu dicht an Ihrer Haut befindet. Es ist auch dringend davon abzuraten, unter Infrarotlicht einzuschlafen! Es besteht nämlich die Gefahr, dass Sie äußerst unangenehme Verbrennungen davontragen!Dabei sind besonders die empfindlichen Netzhäute der Augen gefährdet. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Augen unbedingt geschlossen halten und idealer Weise eine Schutzbrille tragen, wenn Sie Ihr Gesicht der Infrarotstrahlung aussetzen. Besonders bei Kindern ist Vorsicht geboten: Sie sollten auf keinen Fall mit Rotlichtlampen allein gelassen werden und sicherheitshalber immer eine Schutzbrille tragen, wenn sie mit Rotlicht behandelt werden.
Ansonsten ist die Infrarotbehandlung vor allem von Menschen mit Venenleiden oder ernsten Durchblutungsstörungen mit Vorsicht zu genießen. Um sicherzugehen, sollten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache halten. Bei intensiven Behandlungen kann die Belastung für Herz und Kreislauf im Einzelfall zu hoch werden, insbesondere wenn Sie ohnehin Herz- oder Kreislaufprobleme haben. Im Einzelfall können akute Entzündungen durch den Einsatz von Rotlicht sogar verstärkt werden. Im Allgemeinen sollten Sie bei akuten Krankheiten wie Infekten, Fieber oder Blutungen keine eigenmächtige Infrarot-Behandlung durchführen. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber bei Ihrem Hausarzt nach.