Die meisten von uns haben den Begriff Shiatsu schon einmal gehört, doch nur wenige wissen genau, worum es dabei geht. Im folgenden Artikel stellen wir Ihnen diese japanische Heiltechnik vor.
Was ist Shiatsu?
Shiatsu wird hierzulande mitunter als "Fingerdruckmassage" bezeichnet: "Shi" ist der japanische Ausdruck für "Finger" und "Atsu" bedeutet "Druck". Der Name ist jedoch irreführend: Patienten werden beim Shiatsu nicht nur mit den Fingern bearbeitet, sondern zum Beispiel auch mit Händen, Ellenbogen oder Knien. Ein weiterer Unterschied zur herkömmlichen Massage ist, dass dem Shiatsu fernöstliche Lehren zugrunde liegen. Diese besagen unter anderem, dass die Welt und unsere Körper von einer Energie namens Qi durchdrungen sind und dass diese in bestimmten Bahnen (den sogenannten Meridianen) durch den menschlichen Körper fließt. Ist ein Mensch krank, kann dies nach Ansicht der traditionellen chinesischen Medizin in einem Ungleichgewicht im Energiehaushalt des Betroffenen begründet liegen. Beim Shiatsu wird auf die Energiekanäle Druck ausgeübt – so soll die Energie wieder unbehindert und im Gleichgewicht fließen können.
Was soll mit Shiatsu erreicht werden?
Shiatsu ist einerseits eine Heilmethode, mit der körperliche Probleme wie etwa Gelenkschmerzen oder Migräne gelindert beziehungsweise ganz behoben werden sollen. Shiatsu-Praktizierende sollen auch ohne ärztliche Diagnose Krankheiten und andere gesundheitliche Probleme erkennen können. Andererseits lässt sich Shiatsu aber auch als Wellnessanwendung verstehen, bei der man einfach mal so richtig entspannen kann.
Wie läuft eine Shiatsu-Behandlung ab?
Eine Shiatsu-Behandlung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Zu Beginn reden Behandelnder und Patient meist ein bisschen miteinander, denn beim Shiatsu wird Wert auf eine harmonische Beziehung zwischen beiden gelegt. Der Patient legt sich dann auf eine Matte auf dem Boden und die Behandlung beginnt. Sie kann entweder direkt auf der Haut oder auch durch die Kleidung hindurch erfolgen. Zuerst verschafft sich der Behandelnde durch Tasten einen Überblick über den körperlichen Zustand des Patienten. Die eigentliche Shiatsu-Behandlung erfolgt dann häufig in verschiedenen Positionen: im Liegen, Sitzen, teilweise auch im Stehen. Dabei wird nicht nur massiert, sondern Torso und Gliedmaßen des Patienten werden gegebenenfalls auch gedehnt oder geschüttelt. Der Behandelnde soll dabei nicht einfach nur ein bestimmtes Programm abspulen, sondern individuell auf die Beschwerden und Bedürfnisse seines Patienten eingehen.
Ist eine Selbstbehandlung mit Shiatsu möglich?
Manche Shiatsu-Anhänger mit entsprechender Erfahrung lassen sich nicht nur von anderen Praktikern behandeln, sondern nehmen auch Selbstmassagen an sich vor. Viele Volkshochschulen bieten entsprechende Kurse an, oft zu günstigen Preisen.
Wer ist für eine Shiatsu-Behandlung qualifiziert?
Die Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland (GSD) soll für die Einhaltung von Qualitätsstandards und fachgerechte Behandlungen sorgen. Deshalb empfiehlt es sich, einen von der GSD anerkannten Shiatsu-Praktiker aufzusuchen. Im gesamten Bundesgebiet gibt es davon etwa 650. Über die Website der GSD (Link siehe unten) kann man sich die anerkannten Praktiker nach Postleitzahl und Wohnort anzeigen lassen.
Wer bezahlt die shiatsu-Behandlung?
Gesetzlich Versicherte müssen meist selbst für die Kosten der Behandlung aufkommen. Anders sieht es bei privaten Krankenkassen aus: Die meisten von ihnen übernehmen die Kosten.
Funktioniert Shiatsu wirklich?
Schließlich kommen wir zur vielleicht wichtigsten Frage: Funktioniert Shiatsu wirklich oder handelt es sich dabei um einen weiteren Versuch, leichtgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen? Eine eindeutige Antwort darauf lässt sich nur schwer geben. Die Shiatsu-Bewegung hat weltweit viele Anhänger, die die Wirksamkeit dieser Heilmethode am eigenen Körper erfahren haben und sie jederzeit beschwören würden. Die Grundlagen des Shiatsu – etwa die Lehre vom Qi und den Meridianen – sind jedoch nicht wissenschaftlich erwiesen und würden vielen hiesigen Ärzten und Heilpraktikern wahrscheinlich nur ein Schmunzeln entlocken. Bei schwerwiegenden Krankheiten und körperlichen Einschränkungen sollte der allererste Weg also immer zum Arzt führen. Shiatsu kann sich aber durchaus als nützlich für Heilung und Rehabilitation erweisen.
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