Laut der Initiative ProDente, einem deutschen Verbund zahnärztlicher Organisationen, sind Raucher besonders durch Parodontitis gefährdet. Der Grund: Die Parodontitis macht sich oft zuerst durch Zahnfleischbluten bemerkbar. Bei Rauchern bleibt dieses laut ProDente jedoch häufig aus, da das in Zigaretten enthaltene Nikotin die Blutgefäße des Zahnfleischs verengt und das Bluten somit verhindert. Dadurch bemerken Raucher ihre Zahnfleischprobleme nicht und die Parodontitis bleibt längere Zeit unbehandelt.
Anlässlich des Welt-Nichtrauchertages 2008 am 31. Mai sprachen die ProDente-Experten weitere Probleme an, die der Nikotinkonsum für die Zähne der Raucher mit sich bringt: So gäbe es bei Rauchern häufiger Komplikationen in Bezug auf Zahnersatz. Das Zahnfleisch sei durch das Nikotin nicht ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt und es könnten leichter Entzündungen entstehen. Dies verhindere ein problemloses Verwachsen der Zahnimplantate mit dem Kieferknochen. Laut ProDente ist es deshalb sinnvoll, im Rahmen eines solchen Eingriffs komplett auf das Rauchen zu verzichten. Es wird empfohlen, drei Wochen vor der Behandlung mit dem Rauchen aufzuhören und erst sechs Wochen danach wieder damit zu beginnen.
Seit dem 1. Oktober 2003 müssen Hersteller in den EU-Ländern deutlich sichtbare Warnhinweise auf ihren Zigarettenschachteln anbringen. Neben einem allgemeinen Hinweis auf der Vorderseite wie etwa "Rauchen kann tödlich sein" muss auf der Rückseite eine von 14 weiteren Warnungen vorhanden sein. Momentan wird an dieser Stelle aber noch nicht auf die Risiken des Rauchens für die Zahngesundheit hingewiesen.
ProDente e.V. hat es sich laut eigener Aussage zum Ziel gesetzt, den Wert gesunder und schöner Zähne darzustellen. In der Initiative engagieren sich fünf große deutsche Verbände: die Bundeszahnärztekammer, der Freie Verband Deutscher Zahnärzte e.V., der Verband der Deutschen Dentalindustrie, der Verband Deutscher Zahntechnikerinnungen sowie der Bundesverband Dentalhandel.