Demnach ging die Häufigkeit dieser spezifischen Beschwerden um 40 Prozent zurück, der Bedarf an Schmerzmitteln halbierte sich. Die Forscher um Franco Mongini untersuchten dazu 344 Mitarbeiter in der örtlichen Behörde. 80 Prozent davon waren Frauen, das Durchschnittsalter betrug 46 Jahre.
169 Angestellte wurden darüber informiert, wie sie Verspannungen vermeiden können und machten tägliche Übungen. 175 ihrer Kollegen arbeiteten wie bisher gewohnt weiter. Dazu der Leiter der Studie Professor Franco Mongini im Wissenschaftsmagazin "Science Daily": "Die Angestellten in der Studiengruppe wurden angehalten, alle zwei, drei Stunden eine Reihe von Entspannungs- und Haltungsübungen zu machen. Außerdem erinnerten rote Aufkleber, die sie rund um ihren Arbeitsplatz platzierten, daran, dass sie darauf achten sollten, übermäßige Muskelkontraktionen im Bereich von Kopf und Schultern zu vermeiden. Dazu gehörten auch täglich zwei Ruhepausen von zehn bis fünfzehn Minuten, in denen sich die Testpersonen zu Hause ruhig in einem komfortablen Sessel erholten, während sie wärmende Kissen auf ihren Wangen und Schultern hatten."
In den ersten beiden Monaten erfassten die italienischen Wissenschaftler die Beschwerden aller Mitarbeiter, dann lief vier Monate lang das Übungsprogramm. Anschließend wurde das Befinden der Testteilnehmer erneut zwei Monate lang geprüft.
Anfangs schmerzten den Testteilnehmern im Schnitt an sechs Tagen des Monats der Kopf und an siebeneinhalb Tagen der Nacken und/oder die Schultern. Das galt für beide Gruppen. An zwei Tagen im Monat nahmen die Testpersonen durchschnittlich Schmerzmittel ein. Am Ende der Untersuchung hatten 41 Prozent der Finanzbehördler, die am Trainingsprogramm teilnahmen, weniger Kopfschmerzen und 43 Prozent weniger Beschwerden in Nacken und Schultern. In der Kontrollgruppe dagegen blieb die Häufigkeit der Beschwerden nahezu unverändert. Die erste Gruppe benötigte 51 Prozent weniger Schmerzmittel als zuvor, die Kontrollgruppe senkte ihren Verbrauch um 15 Prozent.
Fazit der Wissenschaftler: Einfache Trainingseinheiten am Arbeitsplatz können bereits dazu beitragen, belastende Nebenwirkungen des Bürojobs zu verringern.