Der US-Wirtschaft geht es momentan nicht besonders gut. Die Finanzkrise, zieht weiterhin ihre Kreise, und immer wieder ist die Rede von einer bevorstehenden Rezession. Zumindest einer Branche geht es momentan aber sehr gut: der Kosmetikindustrie. Sie kann laut US-Medienberichten teilweise sogar große Umsatzsteigerungen verzeichnen. Zu erklären ist dies mit dem sogenannten Lippenstift-Effekt: In schlechten Zeiten – so lautet zumindest die Theorie – verzichten viele Frauen auf hochpreisige Luxusartikel und gönnen sich edle Kosmetika. Zum Beispiel kaufen sie sich statt der Manolo-Blahnik-Schuhe für 250 Dollar dann lieber einen Estée-Lauder-Lippenstift für 25 Dollar.
Bereits vor einigen Jahren konnte das Phänomen schon einmal beobachtet werden: In den Monaten nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wies die US-Kosmetikindustrie gesteigerte Umsatzzahlen auf. "Wenn sich Lippenstifte gut verkaufen, wollen die Leute keine Kleider kaufen", sagte Estée-Lauder-Präsident Leonard Lauder damals in einem Interview mit dem "Wall Street Journal".