Was ist Biotin?
Biotin ist ein Vitamin der B-Gruppe. Es wird auch als Vitamin B7 oder Vitamin H bezeichnet. Manchmal wird auch Folsäure, die einen Teil des Vitamin-B-Komplexes darstellt, Vitamin B8 genannt.Biotin wird teilweise in der Darmflora gebildet und über die Nahrung aufgenommen.
Welche Funktion erfüllt Biotin?
Wir brauchen Biotin für ein funktionierendes Nervensystem und viele andere wichtige Körperfunktionen wie dem Kohlehydrat- und dem Fettstoffwechsel. Es wirkt auch bei der Zellteilung mit und ist deshalb unter anderem eine wichtige Voraussetzung für schöne Haut.Zu einem Mangel an Biotin kann es vor allem kommen, wenn man sehr viel rohes Ei zu sich nimmt, weil sich in Eiklar Avidin befindet, das Biotin bindet und seine Aufnahme stört. Durch längeres Erhitzen der Eier bei einer Temperatur von über 100 Grad Celsius wird der Stoff Avidin zerstört.
Darüber hinaus leiden einige Menschen an einer Erbkrankheit, die zu Biotinmangel führt. Bei den betroffenen Personen fehlt das Enzym Biotinidase, dass für die Freisetzung von Biotin aus Lebensmitteln notwendig ist. Schon Säuglinge, die an dieser Erbkrankheit leiden, sind nicht ausreichend mit Biotin versorgt. Wer an dieser Krankheit leidet, muss lebenslang zusätzlich mit Biotin versorgt werden.
Mangelerscheinungen können spröde Nägel, Haarausfall, Störungen der Hautfunktionen, Blutarmut, Depressionen, Angstzustände, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Blutarmut, Unterzuckerung, erhöhte Cholesterinwerte, Ohnmacht, Entzündungen der Zunge, ein Taubheitsgefühl sowie Schmerzen in Armen und Beinen sowie Muskelschmerzen sein.
Wenn man zuviel Biotin zu sich nimmt, kann das zu erhöhten Blutzuckerwerten, verzögerter oder verringerter Insulinausschüttung sowie einem erhöhten Bedarf an den Vitaminen C und B6 führen. Eine Überdosierung ist jedoch extrem selten. Selbst bei der Aufnahme des Vierfachen der empfohlenen Menge wurden bislang keine Nebenwirkungen beobachtet.
Wie hoch ist der Bedarf an Biotin?
Wie hoch der genaue Tagesbedarf an Biotin ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Als Richtwert gilt jedoch, dass Babys zwischen null und sechs Monaten etwa 35 Mikrogramm (µg), Babys zwischen sechs und zwölf Monaten 50 µg, Kinder im Alter zwischen einem und achtzehn Jahren etwa 100 bis 200 µg und Personen über achtzehn Jahren 20 bis 60 µg Biotin täglich zu sich nehmen sollten. Bei schwangeren oder stillenden Frauen erhöht sich der tägliche Biotinbedarf um ungefähr 50 µg.Biotin kommt zum Beispiel in Leber, Eigelb, Erdnüssen, Naturreis und Haferflocken vor. Sehr gute Biotinlieferanten sind auch Vollkornbrot und -nudeln, Milch, Linsen, Sojabohnen, Weiztenkeime, Hefe und Champignons. Aber Achtung: Beim Kochen verlieren die Lebensmittel ungefähr zwanzig Prozent ihres Biotingehalts.