Leitungswasser ist genießbar, sagen die einen…
… denn es unterliegt den strengen Regelungen der deutschen Trinkwasserverordnung. Für seine Qualität sind die Wasserversorger und die Gesundheitsbehörden zuständig – und seit der Novellierung des Gesetztes 2003 auch die "Betreiber" der Wasserleitungen vom Wasserwerk zum Wasserhahn, zum Beispiel der Vermieter Ihrer Mietwohnung. Wasser aus der Leitung zählt hierzulande zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln. Es muss- frei von Krankheitserregern,
- genusstauglich
- und rein sein.
Leitungswasser ist nicht zu empfehlen, sagen die anderen…
… denn es enthält Toxine (Gifte), zum Beispiel aus der Landwirtschaft, die bei den nach Gesetz durchgeführten Kontrollen nicht berücksichtigt werden. Zudem enthält Leitungswasser Medikamentenrückstände, neben Antibiotika vor allem weibliche Hormone – letztere werden bei der Einnahme der Anti-Babypille über den Urin ausgeschieden und dem Wasserkreislauf zugeführt, bestätigt auch das Umweltbundesamt. Wissenschaftler machen die Hormone zum Beispiel für die "Verweiblichung" deutscher Fischbestände verantwortlich (70 Prozent der Tiere sollen mittlerweile weiblichen Geschlechts sein). Außerdem kann eine Belastung des Wassers mit Schadstoffen auch auf dem Weg zwischen Wasserwerk und Wasserhahn passieren: Hier ist es vor allem giftiges Blei, das sich aus alten Bleirohren löst. Es kann die Blutbildung hemmen und Nerven schädigen. Liegt der ph-Wert unter 6,7 ist Wasser sauer und somit fähig, aus Kupferleitungen Kupfer zu lösen, das bei Säuglingen zu lebensbedrohlichen Leberveränderungen führen kann.Gut zu wissen: Die Herkunft des Leitungswassers
Woher kommt das Leitungswasser?Hierzulande wird Leitungswasser möglichst ortsnah, also nahe der Quelle verteilt. 64 Prozent des deutschen Trinkwassers entstammen dem Grundwasser, 27 Prozent dem Oberflächenwasser und 9 Prozent den Quellen, sagt man.
- Grundwasser findet man in einer Tiefe von etwa 50 Metern, häufig wird es auch aus noch tiefer gelegenen Schichten gefördert.
- Oberflächenwasser stammt aus fließenden Gewässern, Talsperren und Seen.
- Quellwasser ist das Grundwasser, das von selbst an der Erdoberfläche austritt.
Häufig stammt das Wasser aus tiefen Brunnen, aus denen sich die Wasserwerke per Pumpe bedienen. Das Wasser wird in den von Wassermeistern beaufsichtigten Anlagen geprüft und gegebenenfalls aufbereitet, zum Beispiel mit Sauerstoff angereichert und vom Eisen und dem Spurenelement Mangan gereinigt.
Stimmt es, dass Abwasser zu Trinkwasser aufgearbeitet wird?
In Deutschland soll kein Trinkwasser aus Abwasser gewonnen werden, Kläranlagen bereiten Abwasser auf, das man anschließend in die Gewässer leitet. Dort übernimmt Mutter Natur die weitere Reinigung, heißt es.