Narben kurzfristig "verschleiern"
Um Narben kurzfristig abzudecken, greifen Sie am besten zu einem Camouflage-Produkt. Es enthält häufig grüne Farbpigmente, die Narben in der Komplementärfarbe Rot wirkungsvoll verschwinden lassen – zumindest für die Dauer eines Partyabends, eines Strandgangs oder Theaterbesuchs.Narben langfristig "unter Druck setzen"
Wer Narben gezielt unter Druck setzt, kann deren Ausprägung beeinflussen: Allerdings brauchen Sie viel Geduld. Denn die speziellen Kompressionsverbände müssen häufig mehrere Monate bis zu einem Jahr lang getragen werden. Glaubt man den Experten, lohnt sich der Aufwand: Denn der Druckverband soll einer Überdehnung der frischen Narbe entgegen wirken, die die Bildung von überschießendem Narbengewebe (Keloid – Lesen Sie dazu auch den Artikel "Eine Narben-Klassifikation") begünstigt. Außerdem soll der Dauerdruck das nachgewachsene Ersatzgewebe anregen, sich in funktionstüchtiges Gewebe zu wandeln, so dass die Narbe zum Beispiel elastischer wird. Derartige Kompressionen sind besonders geeignet für großflächige Wunden, wie sie nach Verbrennungen entstehen.Als Kompressionspflaster dienen zum Beispiel spezielle Polyurethan-Pads. Sie sind hydroaktiv, halten die Wunde also feucht, und feuchtigkeitsdurchlässig und sollen gut gegen hypertrophe Narben wirken, wenn man sie denn mindestens zwölf Stunden pro Tag trägt. Ein Vorteil: Die Pads sind durchsichtig, so dass man sie auch an auffälligen Stellen wie Gesicht, Dekolleté oder Händen tragen kann.
Solche Kompressen funktionieren, weil die Polyurethanfolie – die es übrigens auch als selbstklebende Folie aus Polyurethanschaum für sensible Haut, die gegen Latex oder Klebstoff allergisch ist, gibt - für ein ideales Klima auf der Haut sorgen soll, indem die luftdichten Folien eine feuchte, gasdurchlässige Kammer bilden. Durch die hohe Feuchtigkeit wird die Kollagenbildung gehemmt und Narbengewebe abgebaut, heißt es. Dünne Folien aus Silikon oder ein Silikongel, das auf die Haut aufgetragen wird, sollen ähnlich wirken: Auch sie sorgen für ein heilungsförderndes Klima.
Der abdichtende Effekt von Gel, Folien und Pflastern soll das Gewebe auf Dauer weicher und elastischer machen, die Narben flachen ab. Atrophe Narben, die unter dem Hautniveau liegen, können mit dieser Methode allerdings nicht behandelt werden.