Für die Studie untersuchten die Dermatologen Prof. Michael Landthaler von der Universität Regensburg und Prof. Wilhelm Stolz vom Klinikum München-Schwabing in den Jahren 2005 und 2006 über 100.000 Menschen in Bayern ab dem 13. Lebensjahr auf Hautkrebs. Krankenkassen übernehmen die Kosten für solche Vorsorgeuntersuchungen erst am dem 35. Lebensjahr.
Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Patienten häufiger an Hautkrebs erkranken - und das oft schon in jungen Jahren: "Wir hätten ein Viertel der Melanome nicht frühzeitig erkannt, wenn nur Patienten ab 35 Jahren untersucht worden wären", so Stolz. Neben dem Basalzellkarzinom, das immer häufiger schon bei 30-Jährigen festgestellt werde, nehme auch der Weiße Hautkrebs weiter zu, berichten die Mediziner.
Stolz fordert daher, Vorsorgeuntersuchungen schon ab dem 20. Lebensjahr zu bezahlen. Darüber hinaus schlagen die Dermatologen eine differenzierte Vorsorge vor, die nach Risikofaktoren unterscheidet: So sollten Risikogruppen wie blond- und rothaarige Menschen sowie Patienten mit vielen Muttermalen alle 1,5 Jahre zum Hautarzt gehen. Menschen mit einem dunkleren Hauttyp müssten dagegen nur etwa alle zehn Jahre auf Hautkrebs untersucht werden.
Die Früherkennung sei bei der Haut besonders leicht möglich, so Stolz. Zudem sei besonders beim Schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) das Sterberisiko hoch: Überschreite die Tumordicke drei Millimeter, so habe der Patient nur noch eine Überlebenschance von 50 Prozent.
Ein Drittel der Melanome soll laut Studie an Stellen liegen, wo der Patient selbst sie nicht entdecken kann. Außerdem sei das Risiko für Männer, an Hautkrebs zu erkranken, höher als für Frauen.
Zur Vorbeugung empfiehlt Landthaler, sich im Hochsommer nicht in der Mittagssonne zu sonnen und Sonnenbrände möglichst zu vermeiden. Das gelte besonders für Kinder, die oft ohne Sonnenschutz der Sonne ausgesetzt würden.