Entgegen der Befürchtung von Umsatzverlusten, ausgelöst durch die Wirtschaftkrise, kann sich die Pflege-Industrie insgesamt über ein Wachstum von 1,7 Prozent gegenüber 2008 und über einen Umsatz von 12,83 Milliarden Euro freuen. Bei den Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln wurde sogar ein Plus von 3,7 Prozent verzeichnet. Haarpflegemittel bleiben mit 3,05 Milliarden Euro der größte Einzelmarkt, meldet der IKW.
Der in den letzten Jahren immer größer gewordene Kosmetikmarkt für Männer hat laut Verband ein konstantes Niveau erreicht, während hauptsächlich After-Shaves rückläufig waren. Für die Zukunft sehe man jedoch noch Wachstumspotential, da bisher nur 5 bis 10 Prozent der Männer regelmäßig Pflegeprodukte verwenden würden.
In einem Bereich zeigt sich die Krise allerdings deutlich: Laut Andreas Lange, Mitglied des IKW-Vorstandes, konnte der Markt für Naturkosmetik nur noch um fünf Prozent auf circa 675 bis 700 Millionen Euro wachsen. Da die Produkte etwas teurer seien als konventionelle Pflegeprodukte, habe die Wirtschaftskrise den Anstieg gebremst.
Überdurchschnittlich war das Wachstum laut IKW im Bereich der dekorativen Kosmetik - dieser Markt wuchs um 7,8 Prozent. Laut Rolf Sigmund, L’Oréal Deutschland GmbH, wurde der Lippenstift, der seither immer als Konjunkturbarometer und Gewinner in Krisensituationen galt, abgelöst von der Mascara. Diese könne ein zweistelliges Wachstum aufweisen. Scheinbar Folge des Generationenwechsels, da jüngere Frauen den kosmetischen Fokus mehr auf die Augen als auf die Lippen legen.