Schluckauf – was ist das überhaupt?
Schluckauf entsteht durch ein Zusammenzucken des Zwerchfells. Die Stimmfalten im Kehlkopf, die beim Sprechen wichtige Funktionen übernehmen, verschließen sich dabei kurzzeitig und das charakteristische Geräusch ("Hicks!") entsteht. Ausgelöst werden kann dies durch verschiedenste Faktoren, zum Beispiel durch zu schnelles Essen, kalte oder heiße Speisen und Getränke, Angstgefühle oder das Schlucken von Luft. In den meisten Fällen verschwindet der Schluckauf nach maximal zehnmaligem Hicksen. Es gibt jedoch auch Menschen, bei denen der Schluckauf durch organische Erkrankungen ausgelöst wird. In diesen Fällen kann er zum chronischen Problem werden und mitunter jahrelang anhalten. Zum Glück ist dies nur sehr selten der Fall: Lediglich circa 0,001 Prozent der Menschen leiden unter lang anhaltendem Schluckauf.Die Funktion des Schluckaufs ist für Mediziner immer noch ein Rätsel und bietet Anlass zu Spekulationen. Eine Gruppe von Forschern aus Paris vermutet zum Beispiel, dass der Schluckauf ein Überbleibsel aus der Zeit unserer uralten Vorfahren ist: Er weist nämlich starke Parallelen zur Atmung von Fröschen und Lurchen auf. Eine andere Theorie besagt, dass der bereits beim ungeborenen Kind auftretende Schluckauf den Embryo auf das Atmen von Luft vorbereiten soll. Bewiesen sind all diese Annahmen freilich nicht. Übrigens ist der Schluckauf kein rein menschliches Phänomen. Auch Tiere wie etwa Hunde und Katzen sind manchmal davon betroffen.
Was hilft gegen Schluckauf?
Zu kaum einem körperlichen Phänomen werden unter den Menschen so viele verschiedene Ratschläge ausgetauscht wie zum Schluckauf. Manche sagen, man solle die Luft anhalten, ein Glas Wasser in einem Zug austrinken oder sich erschrecken lassen. Andere schwören auf das Lutschen eines Stücks Würfelzucker oder das weite Rausstrecken der Zunge. Die meisten Hausmittel gegen Schluckauf haben zwei Dinge gemeinsam: Sie entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage und sie helfen in vielen Fällen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie den Betroffenen ablenken – und dass der Schluckauf nach kurzer Zeit sowieso von alleine verschwindet. Ist das Hicksen nach mehreren Stunden immer noch da, sollte man einen Arzt aufsuchen.Zum Schluss habe ich noch einen ganz persönlichen Geheimtipp für Sie, der allerdings eher für Kinder geeignet ist: Als ich im Grundschulalter gelegentlich vom Schluckauf heimgesucht wurde, versprach mir meine Mutter jedes Mal: "Wenn du es schaffst, noch dreimal zu hicksen, bekommst du von mir 10 Mark." Zu meinem Leidwesen hat dieser Trick immer funktioniert.