Für viele schönheitsbewusste Menschen gehört der Einsatz von Haarspray zum morgendlichen Styling immer dazu - insbesondere für Frauen. Im Rahmen einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach vom letzten Jahr gaben 45 Prozent der befragten weiblichen Personen an, in den letzten sieben Tagen Haarspray benutzt zu haben. Laut zweier neuer Studien, die kürzlich im US-Fachmagazin "Environmental Health Perspectives" veröffentlicht wurden, kann das Einatmen von Haarspray für Schwangere - beziehungsweise ihre ungeborenen Kinder - schwerwiegende Folgen haben.
Zwei Forscherteams aus den USA und Italien untersuchten unabhängig voneinander die Auswirkung von Phthalaten. Diese chemischen Substanzen stehen in starkem Verdacht gesundheitsschädigend zu sein, werden jedoch immer wieder in Kunststoffen und Medikamenten gefunden. Auch Haarspray kann Phthalate enthalten. Laut der Forscher kann das Einatmen dieser Substanzen bei Schwangeren weitreichende Folgen haben: Es wird angenommen, dass sie eine hormonähnliche Wirkung erzeugen und somit beim ungeborenen Kind Schäden anrichten können. Die Forschergruppe vom Perrino Hospital in Brindisi (Italien) will eine Tendenz zu Frühgeburten bei Frauen festgestellt haben, die in verstärktem Maße Phthalaten ausgesetzt waren. Zudem sollen Phthalate bei männlichen Kindern das Risiko einer Hypospadie erhöhen: Bei Jungen mit Hypospadie befindet sich die Öffnung der Harnröhre nicht an der Spitze des Penis, sondern an dessen Unterseite.
Während einer Schwangerschaft empfiehlt es sich also, den Haarspray-Konsum drastisch einzuschränken.