Ein Obst mit langer Tradition
Bereits im 3. Jahrtausend vor Christus war der Apfel selbst in höchsten gesellschaftlichen Kreisen beliebt: Überreste von ihm wurden schon als Proviant für die Reise ins Jenseits in Pharaonengräbern entdeckt. Auch die Kelten und Germanen nutzten den Apfel als Nahrungsmittel. Sie verarbeiteten Äpfel auch zu Mus, gewannen daraus Most und vergoren den Saft zusammen mit Honig. Der Apfelanbau - wie wir ihn heute kennen - wurde von den alten Römern erfunden. Seit dem 6. Jahrhundert wird der Apfel in Mitteleuropa großflächig angebaut und kultiviert. Bereits im Jahre 1170 wird von den Zisterziensern die Apfelsorte "Bosdorfer Apfel" erwähnt. Bis heute erfreut sich der Apfel größter Beliebtheit: Die Deutschen essen im Durchschnitt 17 Kilogramm Äpfel pro Jahr und trinken im selben Zeitraum etwa elf Liter Apfelsaft, von dem in Deutschland pro Jahr ungefähr eine Milliarde Liter produziert werden.Seit frühester Zeit ranken sich um den Apfel zahlreiche Sagen und Mythen. Er ist Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit und Leben ("Liebesapfel") ebenso wie für Reichtum, Erkenntnis (wir alle kennen die Geschichte von Adam und Eva) und Entscheidung ("Zankapfel"). Insbesondere der vom Baum fallende Apfel symbolisiert die Ernte, mit der auch Reichtum und daraus folgende Macht zusammenhängen. In diesem Zusammenhang kann auch die Erkenntnis als Form des geistigen Reichtums gesehen werden. Der Apfel steht außerdem als Sinnbild für die Erde und das Leben. Die nordische Göttin Iduna soll dem Göttergeschlecht der Asen mit Hilfe von goldenen Äpfeln zu ewigem Leben verholfen haben. Auch in der griechischen Mythologie kommen goldene Äpfel vor, die ewiges Leben verleihen. Dies mag durchaus damit zusammenhängen, dass Äpfel tatsächlich sehr gesund sind. Schon im 8. Jahrhundert vor Christus wird der Apfel in einer babylonischen Schrift als Heilpflanze erwähnt. Noch heute kommt der Glaube in die heilenden Kräfte des Apfels in dem Spruch "An apple a day keeps the doctor away" (Englisch für: "Ein Apfel am Tag erspart den Besuch beim Arzt") zum Ausdruck.
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Apfels
Der Apfel hat außer einem knackig-frischen Geschmack noch Einiges mehr zu bieten: In 100 Gramm der Frucht sind 12 Gramm (g) Kohlenhydrate und 12 Milligramm (mg) Vitamin C enthalten. Letzteres befindet sich vor allem in der Schale des Apfels. Insgesamt betrachtetstecken die meisten Wirkstoffe des Apfels dicht unter der Schale. Deswegen sollten Sie die Schale mitessen, wenn Sie Wert auf die gesunden Nährstoffe legen. Außerdem enthalten Äpfel 4 bis 12 Prozent Fruchtsäuren (sie senken den Harnsäurespiegel im Blut - so wirken sie Gicht und Rheuma entgegen), bis zu 2,3 g Pektin (es bindet Schadstoffe und schwemmt sie aus), 2,2 g Zellulose (sie wird für die Verdauung benötigt und trägt zur Senkung des Cholesterinspiegels bei), 0,5 mg Vitamin E, sowie 0,4 mg Vitamin B, 100 bis 180 mg Kalium, Phosphor, 7 mg Kalzium, 6 mg Magnesium, Niacin, Folsäure und Eisen. Gerbstoffe und Phenole senken aufgrund ihrer reinigenden und gefäßerweiternden Wirkung das Risiko für Herz-Kreislauf–Erkrankungen und stärken das gesamte Immunsystem. Die in der Schale enthaltenen Carotinoide (Vorläufer von Vitamin A) sorgen für einen schönen Teint und stärken die Sehkraft, heißt es.
Insgesamt haben 100 g Apfel nicht mehr als 52 Kalorien. Das Kernobst ist deswegen als gesunder Snack für zwischendurch bestens geeignet.
Äpfel haben auch eine abführende und keimtötende Wirkung. Interessanterweise wirkt Apfel nicht nur gegen Verstopfung, sondern fein gerieben auch gegen Durchfall. Tee aus Apfelschalen soll gegen Nervosität und Verspannungen helfen. Darum unser Rat: Beißen Sie ruhig kraftvoll zu!