Ein großer Teil der Heranwachsenden wird von ihren Zahnärzten dazu angehalten, eine Zahnspange zu tragen. Kieferorthopäden können zwischen einer ganzen Reihe verschiedener Modelle auswählen, um Korrekturen an Kiefern und Zähnen ihrer Patienten vorzunehmen. Wissenschaftler der Ohio State University in Columbus haben nun herausgefunden: Die effektivsten Zahnspangen sind gleichzeitig auch diejenigen, die vom Träger und seinem Umfeld als besonders unattraktiv angesehen werden.
Der Ablauf der Studie war simpel: Ein Erwachsener wurde mit verschiedenen Zahnspangen fotografiert. Die Bilder seiner Zähne mit den Modellen wurden anschließend einer Testgruppe von 200 Menschen vorgelegt, die die Fotos dann auf einer Skala von 1 (völlig unattraktiv) bis 100 (sehr attraktiv) bewerten sollten. Die Auswertung ergab Folgendes: Je weniger Metall sichtbar war, desto attraktiver wirkte die Testperson auf die Probanden. Als besonders unattraktiv wurden Modelle mit auffälligen Metallbrackets und sichtbaren Drähten angesehen. Am besten wurden die Fotos bewertet, auf denen die Testperson Zahnspangen mit durchsichtigen Keramikbrackets trug. Diese erhielten eine durchschnittliche Bewertung von über 90 Punkten auf der Attraktivitätsskala. Während es bei der Bewertung unterschiedlicher Arten von Spangen große Differenzen gab, scheint die Marke der Spange in Bezug auf die Attraktivität keine Rolle zu spielen. Laut der Forscher sind es gerade die unattraktiven Modelle, die eine effektive Korrektur von Zahnproblemen gewährleisten. Die attraktivsten Varianten mit durchsichtigen Brackets brächten hingegen diverse Nachteile mit sich. Zum Beispiel würden die Brackets schneller brechen als bei Metallspangen.
Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich im US-Fachblatt "American Journal of Orthodontics and Dentofacial Orthopedics" (Vol. 133, S. 68-78) veröffentlicht.