Hautkrebs ist eine akute Bedrohung für Menschen, die an der frischen Luft ihrer Arbeit nachgehen. Wer sich den ganzen Tag über draußen aufhält, ist in besonderem Maße dem krebsverursachenden UV-Licht der Sonne ausgesetzt. Ein Forscherteam aus Miami hat nun herausgefunden, dass Menschen, die draußen arbeiten, seltener Vorsorgeuntersuchungen an sich vornehmen lassen als andere.
Kürzlich wurde in der amerikanischen Fachzeitschrift "Journal of the American Academy of Dermatology" eine Studie veröffentlicht, die unter Leitung des Dermatologen Robert S. Kirsner entstand. Kirsner wollte durch die Analyse einer repräsentativen Menge von Daten herausfinden, wie viele amerikanische Arbeiter an Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Dabei wurde erneut festgestellt, was andere derartige Studien bereits zur Genüge bewiesen haben: Eine gründliche Untersuchung der Haut (auch Hautkrebs-Screening genannt) wird bei vielen Routineuntersuchungen nicht vorgenommen. Nicht bekannt war bisher, wie das Vorsorgesystem bei einzelnen Berufsgruppen greift: Angehörige der beruflichen Risikogruppen wie etwa Bauarbeiter oder Landwirte wurden im Vergleich zu anderen am seltensten auf erste Anzeichen von Hautkrebs untersucht. Zum Beispiel wurde bei 15 Prozent aller Arbeiter in den USA mindestens einmal in ihrem Leben eine Hautuntersuchung vorgenommen. Bei Menschen, die in den Bereichen Fischerei und Forstwesen arbeiten, sind es hingegen nur drei Prozent. Auch in anderen Bevölkerungsgruppen wird laut der Studie viel zu wenig vorgesorgt. Kirsner nennt als Beispiel junge schwarze und hispanische Frauen ohne Krankenversicherung.
Hautuntersuchungen sind die wichtigste Vorsorgemethode gegen Hautkrebs. Dabei wird die Haut des Patienten ausführlich nach ersten Anzeichen für Krebs abgesucht. In Deutschland bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen ab dem 1. Juli 2008 jedem Versicherten über 35 alle zwei Jahre eine Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge.