Nach Experimenten schlussfolgert Petersson laut einer Veröffentlichung der Universität Uppsala, dass sich die Magenschleimhaut besser regeneriere und besser vor der Bildung von Geschwüren geschützt sei. Als Ursache dafür macht der Mediziner die Abbauprodukte der Salze verantwortlich.
Wie kommen Nitrate in die Nahrung?
Nitrate sind Nährstoffe für Pflanzen – sie werden deshalb häufig als Düngemittel verwendet. Rote Beete (unser Foto), Salate, Radieschen und Spinat sollen besonders nitrathaltig sein. Die Nitrate an sich sind – solange sie die zugelassenen Mengen nicht überschreiten – ungiftig. Als gesundheitsschädlich beziehungsweise sogar krebserregend hingegen gelten die Abbauprodukte der Salze: Nitrite und Nitrosamine.Nitrat doch nützlicher als gedacht?
Der Schwede Petersson glaubt aufgrund seiner Untersuchungen, dass sich der Konsum von Nitraten für den Magen eher als nützlich denn als schädlich erweist. Er begründet: Beim Essen nitrathaltigen Gemüses, werde dieses Nitrat mit dem Speichel zu den Speicheldrüsen gebracht und im Speichel angesammelt. Die Bakterien in der Mundhöhle zersetzen das Nitrat zu Nitrit, das beim Schlucken zurück in den Magen gelangt. Dort reagiert das Nitrit weiter – es entsteht daraus Stickstoffmonoxid, das auch an anderen Körperstellen gebildet wird. Während es bisher nicht geklärt war, wie Stickstoffmonoxid auf den Magen wirkt, haben die Experimente von Petersson und seinen Kollegen ergeben, dass das Stickstoffmonoxid die Magenschleimhaut widerstandsfähiger macht.Petersson schreibt, dass diese zum einen mit einer Erweiterung der Blutgefäße reagiere und zum anderen angeregt wird, mehr Schleim zu bilden. Bei den Laborratten, so schließt der Schwede, schützte das mit Nitrat angereicherte Futter den Magen vor neuen Magengeschwüren und die Magenschleimhaut vor Schäden wie sie bei der Einnahme vieler Schmerzmittel entstehen. Vorausgesetzt, die Ratten haben eine intakte Mundflora, so der Hinweis Peterssons. Bei Ratten, denen man vor der Fütterung ein antibakterielles Mundwasser verabreicht hatte, ließ der Schutzeffekt sich nicht nachweisen. Der Wissenschaftler empfiehlt deshalb, dem Magen zuliebe auf das Mundwasser zu verzichten.