An der Yale University in New Haven, einer der angesehensten Universitäten der USA, forscht das "Rudd Center for Food Policy and Obesity" zum Thema Übergewicht. Eine der dort ansässigen Wissenschaftlerinnen, die Psychologin Dr. Rebecca Puhl, untersucht die Diskriminierung übergewichtiger Menschen in Alltag und Beruf. Laut ihrer neuesten Studie ist diese Form der Benachteiligung ähnlich weit verbreitet wie die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, sexuellen Orientierung, Religion oder Behinderungen.
Grundlage von Puhls Studie sind repräsentative Befragungen erwachsener Amerikaner. Interessanterweise fühlen sich Frauen, die nicht dem gängigen schlanken Schönheitsideal entsprechen, doppelt so häufig benachteiligt wie übergewichtige Männer. Dies lasse sich sogar in Zahlen ausdrücken: Während Frauen bereits ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 27 häufig Diskriminierungen erfahren würden, wäre das bei Männern erst ab einem BMI von 35 der Fall. Besonders am Arbeitsplatz käme es zu häufiger Benachteiligung.
Als Problem sieht Puhl das mangelnde Problembewusstsein für die Diskriminierung Übergewichtiger. Gegen Rassismus und Sexismus existieren Gesetze, Menschen mit Übergewicht besitzen keinen solchen Schutz.