Licht für gute Laune
Nicht nur in Ländern wie Norwegen, wo es im Winter lange dunkel ist, wird Licht zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Dort gibt es sogar Restaurants, die mit speziellem, das Tageslicht nachahmenden Lampen beleuchtet werden, um schlechte Stimmung zu vertreiben. Die Wirksamkeit der Lichttherapie ist allgemein anerkannt. Zurückzuführen ist dieser positive Effekt auf die Beeinflussung des körpereigenen Hormons Melatonin. Während des Schlafens bildet sich im Gehirn Melatonin. Von diesem Hormon wird angenommen, dass es in engem Zusammenhang mit der Verursachung von Depressionen steht. Deswegen wird die Lichttherapie gegen Depressionen unmittelbar nach dem Aufstehen durchgeführt, um so die Produktion von Melatonin zu stoppen, damit sich die Stimmung des Patienten im wahrsten Sinne des Wortes aufhellt. Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung ist die richtige Lichtquelle, von der die Netzhaut bestrahlt wird. Bei einer 10.000-Lux-starken Lampe ist eine halbe Stunde Lichtdusche am Tag ausreichend. Das Spektrum der Lampe sollte dem des Sonnenlichts entsprechen.So lassen einige Fluggesellschaften übrigens auch den Jetlag ihres Flugpersonals behandeln.
Licht für eine gesunde und schöne Haut
Nachgewiesen ist die Wirksamkeit von Licht auch bei der Behandlung von chronischen Hautleiden wie Schuppenflechte (Psoriasis), Vitiligo (weiße, immer weiter wachsende Flecken auf der Haut) oder Neurodermitis sowie bei Rachitis, Osteoporose und Tuberkulose. Zur Behandlung schwerer Schuppenflechte zum Beispiel schluckt der Patient eine Substanz, die seine Haut für ultraviolette Strahlen empfindlich macht, bevor er sich dem Licht aussetzt.Diese Art der Lichttherapie zur Heilung körperlicher Leiden wird auch als Phototherapie bezeichnet.
Ultraviolettes (UV) Licht kann auch den Neugeborenen-Ikterus heilen. So wird die Einlagerung eines Abbauprodukts des Blutfarbstoffes Hämoglobin in der Haut Neugeborener genannt. Die Rede ist von Bilirubin, das bei Verbleib im Kreislauf des Kindes bleibende Gehirnschäden zur Folge haben kann. Durch UV-Strahlung wird das Bilirubin in wasserlösliche Einzelteile aufgespalten, die dann vom Neugeborenen über die Niere einfach ausgeschieden werden können. Eine allgemeine UV-Bestrahlung ohne zusätzliche Einnahme von Medikamenten wird auch bei der Behandlung von chronischen Ekzemen, Akne, Furunkeln, Haarausfall oder schlecht heilenden Wunden eingesetzt.
Trotz der Erfolge ist die Lichttherapie - wie auch ihr nicht medizinisches Gegenstück, das Solarium - umstritten. Denn durch UV-Strahlung werden der Hautalterungsprozess beschleunigt und die Entstehung bösartiger Krebsgeschwüre gefördert.
In jedem Fall abzuraten ist von einer Lichttherapie wenn Sie unter erhöhter Lichtempfindlichkeit, Herzrhythmusstörungen, Herzschwächen, Rheumatoider Arthritis, Schilddrüsenüberfunktionen oder Durchblutungsstörungen leiden oder einen Herzinfarkt hatten.