Was ist eine Kur?
Der Begriff Kur bezeichnet einen längeren Aufenthalt in einer Kurklinik, einem Kurort oder einem Heilbad, bei dem verschiedene heilsame Verfahren angewendet werden. Die Heilmethoden beinhalten in der Regel natürliche Verfahren und Mittel und sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen.Eine Kur dient vor allem dazu, sich zu erholen, zu entspannen und zu einem gesunden, leistungsfähigen Zustand zurückzukehren. Ähnlich wie ein Wellnessurlaub, der jedoch nicht wie eine Kur von den Krankenkassen bezuschusst wird, hilft eine solche Maßnahme also auch bei Erschöpfungs- und Ermüdungsanzeichen und fördert ein frisches, gesundes Aussehen.
Eine besondere Bedeutung bei der Durchführung einer Kur wird dem Ortswechsel zugeschrieben: Der Aufenthalt an einem neuen Ort mit anderen Klimaverhältnissen soll für den Kurgast psychisch und physisch vorteilhaft sein und dem Organismus helfen, Krankheiten vorzubeugen oder besser mit ihnen umzugehen.
Welche Kurmittel werden angewandt?
Zu den sogenannten Kurmitteln zählen alle Methoden, Mittel und Faktoren, die dem Kurgast bei der Genesung und Erholung unterstützen. Dazu gehören unter anderem die ortsspezifischen Heilmittel wie Peloide (das sind Schlamme, Schlicke, Moore und Heilerden), Heilgase und Heilwässer sowie Kneippanwendungen und die Klimabedingungen am Kurort. Außerdem bieten Kurorte Bewegungstherapien, physikalische Behandlungen sowie psychologische und seelsorgerische Betreuung an.Welche Kurarten gibt es?
Man unterscheidet verschiedene Kurarten:- Vorbeugende Kuren (Prävention) haben das Ziel, eine Krankheit oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
- Therapierende Kuren dagegen kommen zum Einsatz, wenn der Organismus bereits geschwächt oder erkrankt ist. Sie sollen den Ausbruch beziehungsweise die Verschlimmerung einer Krankheit vermeiden, indem die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden.
- Rehabilitationskuren werden angewandt, um Patienten nach einem Unfall oder einer Operation bei der Genesung zu unterstützen und die Wiedereingliederung in das Arbeitsleben oder die Gesellschaft zu ermöglichen.
- Bei ambulanten Kuren wohnen Kurgäste außerhalb der Kureinrichtung und versorgen sich meist selbst.
- Bei stationären Kuren finden Unterbringung, Verpflegung und Behandlung in der Kureinrichtung statt.
- Bei Privatkuren müssen Kurgäste selbst zahlen.
- Bei Kassenkuren übernehmen zum Beispiel Krankenkassen oder Rentenversicherungen die Kosten ganz oder teilweise.
Wer kann eine Kur machen?
Die Möglichkeit, eine Kur zu machen, steht jedem offen - wenn man diese selbst zahlt. Damit Krankenkassen einen Teil der Kosten übernehmen, muss die medizinische Notwendigkeit einer Kur nachgewiesen werden. Eine Kur ist zum Beispiel medizinisch notwendig, wenn die Arbeitskraft durch diese Maßnahme wiederhergestellt beziehungsweise erhalten werden kann.Bei einigen Krankheiten ist von Kurmaßnahmen jedoch abzuraten: Wer unter infektiösbakteriellen Darmerkrankungen, entgleisten (dekompensierten) Herzerkrankungen, blutenden Schleimhautgeschwüren, zerebralen Anfallsleiden (Krampfleiden) oder akut entzündlichen Krankheitsstadien leidet, sollte eine spezialisierte Fachklinik aufsuchen und auf eine Kur verzichten.