Dabei beruft sich das DGK (Pressedienst "Umwelt und Gesundheit" (smog), Ausgabe Nr. 1, März 2009) auf eine neue Studie von Dermatologen dreier israelischer Medizinzentren, die die Nägel von Patientinnen untersucht haben, weil sie nach dem Entfernen der Kunstnägel Veränderungen aufwiesen. Demnach suchten die Ärzte gezielt nach Pilzerregern und wurden bei 83,3 Prozent der 68 Patientinnen fündig: Die häufigsten gefundenen Pilze gehörten zu den sogenannten Candida-Arten, heißt es weiter. Man fand sie in mehr als 90 Prozent der Proben, die aus dem vorderen Nagelbereich stammten.
Die Forscher schlussfolgern daraus nicht nur eine größere Häufigkeit von Pilzinfektionen bei Trägerinnen künstlicher Fingernägel, sondern auch, dass aufgrund der großen Verbreitung künstlicher Nägel - in Deutschland soll nach Schätzung des DGK jede zweite bis dritte Frau dazu gehören - ein erhöhtes Übertragungsrisiko für mikrobielle Infektionen auf Dritte besteht. Die israelischen Ärzte fordern, dass "besonders Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Lebensmittelindustrie" daran denken sollten. "Für Küchen- und Pflegepersonal" so die Empfehlung, "sollten künstliche Fingernägel tabu sein", so die Experten weiter.
Zudem wird davor gewarnt, sich künstliche Nägel selbst zu verpassen - auch wenn es das nötige Zubehör längst in Drogerien gibt. Das DGK schreibt dazu: "Eine professionelle Handhabung ist nur bei Fachkräften gewährleistet. Bei der Wahl des Nagelstudios sollte allerdings besonders Wert auf Hygiene gelegt werden. Bearbeitet die Kosmetikerin die Nägel an den Rändern ungenau, können Bakterien eintreten. Mangelnde Hygiene kann sogar Nagelpilz hervorrufen. Schlimmstenfalls kann der Naturnagel mit dem Kunstnagel abbrechen, wenn die Nagelmodellage unkorrekt war." Es gilt: Natürlich ist gesünder!