Bereits seit Längerem ist bekannt, wie ein Gesicht aussehen muss, damit der Großteil der Betrachter es als schön empfindet. Zu den wichtigsten Merkmalen gehören laut Attraktivitätsforschern zum Beispiel Symmetrie, bei Männern eine ausgeprägte Kinnpartie und bei Frauen volle Lippen. Ein Team von Computerexperten der Tel Aviv University in Israel hat nun ein Programm entwickelt, dass Fotos von Menschen verschönert, ihre Gesichtszüge also sozusagen massenkompatibler macht. Dazu haben die Forscher erst einmal analysiert, was genau Menschen als schön empfinden und was nicht: 68 Männer und Frauen mussten eine Reihe von fotografierten Gesichtern betrachten und deren Attraktivität bewerten. Anschließend wurden über 230 einzelne Merkmale ausgewertet. Die Ergebnisse flossen in die Programmierung der sogenannten "Beautification Engine" (Deutsch etwa: "Verschönerungsmaschine") ein. Ganz automatisch soll diese Software die Gesichtszüge der eingescannten Fotos umwandeln und sie dem Massengeschmack anpassen.
Ob das funktioniert, liegt letzten Endes im sprichwörtlichen Auge des Betrachters, also seinem persönlichen Geschmack und Schönheitsempfinden. Manche Kritiker äußerten bereits, dass die unbearbeiteten Gesichter allesamt schöner seien, als die Ergebnisse der Computerbearbeitung, weil gerade ein Mangel an Perfektion ein Gesicht interessanter und damit auch attraktiver machen würde. Auch sonst sehen sich die Programmierer der Verschönerungsmaschine Kritik ausgesetzt: Blogger beschwerten sich etwa darüber, dass ausschließlich weiße Gesichter analysiert und verschönert wurden. Außerdem würden mit den bearbeiteten Bildern lediglich bestehende Schönheitsideale reproduziert und verfestigt.
Beispiele für die Ergebnisse der Bildbearbeitung mit der Software sind auf der Internetseite der "New York Times" zu begutachten (Link siehe unten).