In der Kosmetik werden die kleinen Teilchen besonders gern verwendet: Sie können wegen ihrer geringen Größe nämlich über die Haut aufgenommen werden. Außer durch die Haut können die Nanopartikel auch über die Atemwege in den Organismus gelangen. Da die Teilchen zudem sehr reaktionsfreudig sein sollen, liegt es nahe, sich zu fragen, ob es nicht auch schädlich sein kann, dass sie sich im ganzen Organismus ausbreiten können, ohne dass man sie mit bloßem Auge sieht.
Mögliche Gefahren von Nanopartikeln
In dem größten Vorteil der Nanopatikel, ihrer geringen Größe, liegt gleichzeitig auch eine immense Risikoquelle: Ob und gegebenenfalls bis wohin Nanopartikel durch die Haut oder die Haarwurzeln in den Körper eindringen können, ist noch nicht abschließend erforscht worden. Das Interesse am Ausgang dieser Forschungen ist groß, besonders, weil in vielen Kosmetikprodukten bereits Nanopartikel eingesetzt werden. Zum Beispiel dienen Zinkoxide in Sonnenschutzpräparaten häufig als UV-Filter oder als Verdickungsmittel in Zahnpasta.Falls im Ergebnis festgestellt werden sollte, dass die Nanopartikel auf diesem Wege in den Organismus geraten, wäre Vorsicht bei der Anwendung solcher Produkte geboten. Denn die jeweiligen Substanzen könnten sich unter Umständen im Körper ablagern und so zu Problemen führen. Es wird in diesem Zusammenhang über eine mögliche Zellschädigung durch die Bildung von Freien Radikalen , eine Störung des Zellstoffwechsels, Hautirritationen sowie das Verursachen allergischer Reaktionen diskutiert.
Es ist bereits nachgewiesen worden, dass Nanopartikel prinzipiell in der Lage sind, die sogenannte Blut-Hirm-Schranke zu überwinden, wenn sie durch die Nase aufgenommen werden. Die Blut-Hirn-Schranke grenzt den Blutkreislauf des Körpers von unserer Schaltzentrale, dem Gehirn ab. Diese ist für unbefugte Stoffe eigentlich unpassierbar. Da unser Gehirn für das Funktionieren unseres Körpers unerlässlich und zudem höchst empfindlich ist, besteht mit dieser Grenze sozusagen eine Panzertür mit extrem strengen Türstehern, die sich immer den Ausweis zeigen lassen und darüber wachen, dass kein Unruhestifter hineinkommt. Was die unterschiedlichen Stoffe im Gehirn gegebenenfalls auslösen können, ist im Einzelnen noch unklar. Sicher ist nur, dass es sehr gefährlich ist, wenn in die fein abgestimmten Abläufe des Gehirns eingegriffen wird.
Forscher fanden heraus, dass Nanopartikel, die zum Beispiel in Imprägniersprays stecken, durch die Atemwege aufgenommen und Schäden in den Lungen verursachen. Wenn Nanopartikel, die aufgrund ihrer Winzigkeit bis in die Lungenbläschen geschleust werden, sich dort festsetzen, kann das in diesem sensiblen Bereich zu gefährlichen Entzündungen führen. Deswegen ist besonders bei solchen Produkten, die Nanopartikel freisetzen, die eigentlich nicht im Organismus wirken sollen, Vorsicht geboten. Dies gilt insbesondere, so lange die Auswirkungen in vollem Umfang noch nicht endgültig erforscht sind.
In Lebensmitteln enthaltene Nanopartikel können über den Darm in den Organismus gelangen. Unter Umständen können die kleinen Verbindungen sich im Körper ablagern, so dass sich die Beschwerden von Menschen, die ohnehin schon unter den Folgen von Ablagerungen im Körper, sowie unter Herzkrankheiten oder Arteriosklerose leiden, noch verschlimmern.
Die Forschung über Nanopartikel hinkt der Verwendung also anscheinend noch etwas hinterher. Vor allem über Langzeiteffekte ist noch wenig bekannt, da es sich um eine neue Entwicklung handelt. Wie hoch das den Nanopartikeln immanente Risiko tatsächlich ist, bleibt deshalb noch abzuwarten. Besorgniserregend scheint die Tatsache, dass die Hersteller trotz der teilweise noch ungewissen Folgen der Verwendung keine Kennzeichnungspflicht bezüglich der Verwendung von Nanotechnologie trifft.