Das Bundessozialgericht begründet seine Entscheidung damit, dass die Brustasymmetrie keine Krankheit im Sinne der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellt. Im Terminbericht Nr. 8/08 heißt es konkret: "Eine Entstellung besteht, wenn Versicherte objektiv an einer körperlichen Auffälligkeit von so beachtlicher Erheblichkeit leiden, dass sie die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft gefährdet. Dieses Ausmaß war bei der Klägerin nicht erreicht. […] hierfür als entscheidend ansehen, dass sich bei der Klägerin die Asymmetrie der Brüste im Alltag durch die vorhandenen Prothesen verdecken ließ, die auch unter einem Badeanzug getragen werden konnten. Die Brustoperation ist auch nicht zur Behandlung einer psychischen Erkrankung notwendig gewesen. Eine psychische Erkrankung hätte lediglich einen Anspruch auf psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung begründen können."
Unterschiedlich große Brüste – Das müssen Sie wissen
Bei den meisten Frauen unterscheiden sich die Brüste – mal mehr, mal weniger. Sie unterscheiden sich zum Beispiel in der Größe, der Form oder in der Anordnung der Brustwarzen. Asymmetrische Brüste sind demnach normal und medizinisch unbedenklich. Die Funktion der Brüste wird von einer Asymmetrie nicht beeinträchtigt. Selten beträgt der Größenunterschied mehr als eine Körbchengröße (gemeint ist die Brusthalter(BH)-Maßzahl, angegeben mit einem Buchstaben, aufsteigend in der Größe von A nach B und so weiter).Abgesehen davon, dass einer Frau bei Bedarf verschiedene Hilfsmittel zur Auswahl stehen, um die Asymmetrie ihrer Brüste auszugleichen, bereiten Form und Größe des Busens nicht selten Ungemach. Und laut einer Statistik des Bundesministeriums für Verbraucherschutz aus dem Jahr 2007 ist die häufigste Schönheits-OP die Brustoperation. Wer sich nicht gleich unters Messer legen will, kann beispielsweise Einlagen für Brusthalter oder spezielle Brusthalter tragen. Eine aktuelle Umfrage der "Bild der Frau" (YaaCool berichtete, siehe Link unten) ergab, dass jede fünfte Frau in Deutschland zu einem sogenannten Push-up-BH greift, um ihren Busen in Form zu bringen. Aber auch Prothesen sind eine Alternative zum chirurgischen Eingriff.