Ihr Bauch während der Schwangerschaft: Haut in Höchstform
In der Zeit sind die Brüste und der Bauch auf Höchstleistung programmiert. Die schwangerschaftsbedingten Veränderungen in und am Bauch veranschaulichen die Zahlen: Das Gewicht der Gebärmutter erhöht sich um das 1.000fache, das Gewicht des Ungeborenen steigt um das 175.000fache, der Taillenumfang beträgt kurz vor der Geburt einen Meter. An das Wachstum des Kindes im Mutterleib kann sich die Haut dank ihrer Elastizität anpassen.Im folgenden Video (Quelle: YouTube) erklärt Prof. Dr. B.-Joachim Hackelöer, Chefarzt am Zentrum Frauen, Mutter und Kind, Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg, wie man Schwangerschaftsstreifen vorbeugt:
Die Zeit, in der sie sich als äußerst dehnbar erweisen muss, liegt zwischen der 13. und 40. Schwangerschaftswoche. In dieser Phase treten bei rund 90 Prozent aller schwangeren Frauen Streifen auf, auch Striae genannt. Sie entstehen nicht nur auf dem Bauch, sondern auch an Oberschenkeln, Brüsten und Po. Meistens erscheinen sie in Form eines dunkelvioletten Striches und ähneln einer Narbe. Viele Frauen empfinden sie als kosmetischen Makel. Die Streifen sind millimeterdünne Risse, die sich aufgrund der Überdehnung im Unterhautgewebe bilden. Die große Zunahme des Bauchumfanges ist nicht die alleinige Ursache ihres Entstehens. Verantwortlich dafür, dass die Haut papierdünn, empfindlich und extrem elastisch ist, sind in erster Linie die Sexualhormone. Sie zirkulieren im Blut, bauen das Eiweiß der Haut ab, schaffen es fort und zerstören so ihr "Skelett" – die Kollagenbündel. Diese Veränderungen finden in den unteren Hautschichten statt, zu denen wertvolle Inhalte der Emulsionen, Öle und Cremes nicht durchdringen. Das Reißen von Kollagenbündeln und die daraus resultierende Bildung von Streifen lassen sich also mit Hilfe kosmetischer Produkte nicht vermeiden.
Der Verzicht auf die sorgfältige Pflege der Haut während der Schwangerschaft wäre dennoch nicht ratsam: Sie verbessert die Elastizität der Haut und fördert die Durchblutung. Außerdem trägt sie dazu bei, dass sich der Bauch nach der Geburt schneller wieder zurückbildet. Und: Die Pflege der schwangeren (Bauch)Haut beeinflusst auch das Wohlbefinden positiv und bietet nicht zuletzt eine Möglichkeit der ersten Kommunikation mit dem Kind.
Die Bauchpflege
Es gibt viele Methoden, die Bauchhaut bei ihrer "harten Arbeit" während der Schwangerschaft zu unterstützen. Dazu eignen sich verschiedene Cremes, Öle, Lotionen und Heilkräuter. Beim Kauf von Körperpflegeprodukten ist zu beachten, dass es sich um natürliche Produkte handelt, die frei von künstlichen Farb-, Duftstoffen, Konservierungsmitteln und Mineralölen sind.Besonders empfehlenswert für werdende Mütter sind Mandel- und Weizenkeimöle. Sie sind reich an Vitamin A und E, die die Haut elastisch halten und die Zellregeneration beschleunigen. Wohltuend sind auch Jojoba-, Avocado- und Sonnenblumenöle, die der trockenen und gespannten Haut Feuchtigkeit spenden. Das Öl kann man zwei bis drei Mal täglich am besten auf die feuchte Haut auftragen und mit kreisenden Bewegungen auf Bauch, Brust und Po verteilen.
Die Behandlung kann zusätzlich durch die sogenannte Zupfmassage ergänzt werden, die die Dehnfähigkeit der Haut erhöht. Die Haut wird Stück für Stück angehoben und fallen gelassen oder einfach zwischen den Fingern gerollt.
Auch Kräuterheilmittel eignen sich gut für die Hautpflege. Das Petersilienkraut zum Beispiel hilft, die Streifen abzuschwächen. Die Petersilienkompressen für die betroffenen Stellen bereitet man folgendermaßen vor: 15 Gramm Petersilienkraut in 0,5 Liter Wasser aufkochen, zehn Minuten ziehen lassen und anschließend einige Tropfen Zitronensaft zufügen.