Permanent Make-Up wird mit kleinen Nadeln in die obersten Hautschichten gespritzt. Die dort befindlichen Hautzellen erneuern sich im Laufe der Zeit, so dass die Farben nach ein bis fünf Jahren verblassen oder ganz verschwinden. Dies ist auch der Unterschied zu den dauerhaften Tätowierungen, bei denen die Farben in tiefere Hautschichten gebracht werden.
Hier entsteht bereits der erste Risikofaktor des Permanent Make-Up: Es erfordert viel Erfahrung und tägliche Praxis der Kosmetikerin, um wirklich nur die obersten Hautschichten zu färben. Sonst sind die Farben dauerhaft und können nur mit Hilfe von Laser entfernt werden, was fast immer Narben hinterlässt.
Abgesehen von Narben werden bestimmte Farbstoffe bei der Behandlung mit Laser so umgewandelt, dass sie sich zu krebserregenden Substanzen umbilden können. Hierbei ist die genaue Reaktion im Körper noch nicht abschließend geklärt.
Eine weitere Gefahrenquelle ist die Tatsache, dass es für die Behandlung mit Permanent Make-Up keine standardisierte Ausbildung gibt, so dass die Suche nach einem qualifizierten Studio nicht ganz einfach ist.
Die Anbieter sind Arztpraxen, Kosmetikerinnen oder auch Tätowierstudios. Wird die Behandlung in unhygienischer Umgebung durchgeführt, besteht die Gefahr, sich mit Krankheiten wie HIV, Hepatitis und anderen zu infizieren.
Wichtig sind nicht nur absolut hygienische Bedingungen während der Behandlung, sondern auch ein gewisses künstlerisches Talent sowie Einfühlungsvermögen derjenigen Person, die das Permanent Make-Up aufbringt. Sie muss in der Lage sein, den Typ der Kundin zu erkennen und auch die notwendige Geschicklichkeit mitbringen, damit Sie nicht die nächsten Jahre mit einem schiefen Lidstrich herumlaufen. Hinweise auf vertrauenswürdige Studios finden Sie beim Bund Deutscher Kosmetikerinnen.
Viel gefährlicher können unter Umständen jedoch die verwendeten Farben sein.
Laut der Zeitschrift "Der Hautarzt" kann insbesondere permanenter Lipliner bei zu intensiven Sonnenbädern zu krankhaften Hautreaktionen wie Allergien oder der Bildung von Knötchen führen.
Wenn die Farben in die Dermis (mittlere Hautschicht) gelangen, kann ein Teil der Farbstoffe auch in andere Teile des Körpers transportiert werden, heißt es weiter. Dabei kann es bei bestimmten Stoffen wie Azo-Farben passieren, dass sie zum Beispiel durch den Einfluss von UV-Licht zu gesundheitsschädlichen Stoffen zerfallen.
Aber auch so genannte "Naturfarben" sind nicht ungefährlich. Sie sind aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht dauerhaft und reagieren auch oft mit anderen Farben, so dass rote Lippen zum Beispiel auf einmal Lila sind.
Dass überhaupt so viele unterschiedliche Farben verwendet werden dürfen, liegt daran, dass es keine verbindlichen Gesetze über die Verwendung von Farben beim Tätowieren gibt.
Dadurch sind die Kunden auf die Umsichtigkeit und Integrität der Kosmetikerinnen beziehungsweise der Tätowierer oder Ärzte angewiesen. Einige Tätowierer verwenden zum Beispiel nur Farben, deren Hersteller Prüfzertifikate unabhängiger Institute mitliefern.
Zur Sicherheit sollten Sie sich Muster der Farben geben lassen, die bei der Behandlung verwendet werden sollen. Diese können Sie dann auf Schadstoffe testen lassen und sich beim Allergologen darüber informieren, ob Sie auf einzelne Inhaltsstoffe eventuell empfindlich reagieren.
Die größte Gefahr des Permanent Make-Up besteht laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) darin, dass keine Langzeitstudien über die Wirkung der verwendeten Farben bestehen und auch sonst bezüglich vieler Farbstoffe keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen.
Die Gefährlichkeit von Permanent Make-Up und Tätowierungen ist also hauptsächlich eine Frage des Vertrauens in Ihr persönliches Studio.