Was also tun?
Juckreiz bei Neurodermitis vorbeugen
Gerade bei leichter oder mittelschwerer Neurodermitis ist der Juckreiz mit einem gezielten Basispflegeprogramm oft schon einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. Oberste Priorität bei der Pflege der von Neurodermitis gepeinigten Haut ist das mehrmalige tägliche Eincremen mit fettreichen Produkten, die sich wie ein Film auf die Haut legen, sie vor Umwelteinflüssen schützen und ihr helfen, nicht zu extrem auszutrocknen. Gut geeignet finden viele Betroffene Produkte für empfindliche Babyhaut. Wichtig ist dabei auf Pflegeprodukte zu achten, die möglichst wenig potentiell hautreizende Substanzen wie Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Paraffinöle enthalten.Baden und Neurodermitis
Wichtig ist auch das Thema Baden: Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus. Je heißer das Wasser ist, desto mehr Fett wird aus der Haut gelöst. Deswegen sollten Sie möglichst auf lauwarmes Wasser zurückgreifen. Wenn Sie baden, nehmen Sie am besten rückfettende Ölbäder, die einen pflegenden Film auf der Haut hinterlassen. Nach dem Baden oder Duschen gilt: Rubbeln Sie die Haut nicht wund, sondern tupfen Sie sie lieber vorsichtig trocken. Vielen Betroffenen hilft es, die Handtücher mit Weichspüler zu waschen, so dass der Stoff nicht so rau und hart ist. Aber Vorsicht: Manchmal reagiert die Haut empfindlich auf die Inhaltsstoffe des Weichspülers! Sie können es ja einfach mal ausprobieren.Juckreiz bei Neurodermitis: Versuchen Sie sich abzulenken
Und wenn der Juckreiz trotz aller Präventivmaßnahmen doch einsetzt? Am besten ist es die Haut gar nicht erst aufzukratzen, da aufgekratzte Haut noch anfälliger ist. Das ist natürlich einfacher gesagt, als getan - und sicherlich nicht immer durchzuhalten. Mit ein paar Tricks gelingt es jedoch wenigstens manchmal: Zunächst ist es sinnvoll, zu beobachten, ob der extreme Juckreiz zum Beispiel besonders häufig in Stresssituationen auftritt. Ist das der Fall, kann man lernen, sich alternative Reaktionen anzugewöhnen. Sehr hilfreich sind hierbei Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.Juckreiz bei Neurodermitis: Kneifen anstatt Kratzen
Effektiv ist es auch, den Juckreiz, anstatt zu kratzen, mit anderen Reizen zu überlagern. Sie können zum Beispiel gezielt Druck auf die Haut ausüben, die Umgebung der kratzenden Stelle streicheln oder durch Kneifen der Stelle einen Schmerzreiz auslösen. Die Empfindung "Schmerz" wird nämlich stärker wahrgenommen als die Empfindung "Jucken" und kann deswegen ablenken. Der Vorteil bei diesen Alternativen ist, dass die Haut nicht verletzt wird. Ablenkung können auch ein spannendes Buch, Musik oder Sport bringen.Auch kaltes Wasser oder Eis können den Juckreiz in akuten Notfällen mindern.
Es soll auch helfen, statt der eigenen Haut irgendeinen Gegenstand (zum Beispiel ein Kissen) zu kratzen. Manchmal soll bereits die Kratzbewegung dem Gehirn den lindernden Effekt vorgaukeln, so dass der Juckreiz nachlässt, obwohl man die Haut gar nicht berührt hat.
Bei Neurodermitis auf die Kleidung achten
Im Kampf gegen den lästigen Juckreiz können auch die richtigen Klamotten helfen. Von Neurodermitis Betroffene sollten glatte, natürliche Fasern wie Seide oder Baumwolle bevorzugen. Von Wolle ist abzuraten, da diese die Haut zu sehr reizt. Nachweislich gemildert wird der Juckreiz durch spezielle Kleidung aus Silberfasern. Das Silber kühlt angenehm, beschleunigt die Abheilung und dient dank seiner antiseptischen Wirkung auch zur Vorbeugung. Für Säuglinge und Kleinkinder gibt es speziell angefertigte Overalls, die ein Aufkratzen der Haut verhindern.Hoffentlich war bei diesen Tipps auch für Sie etwas Hilfreiches dabei!