Der Autor der Studie David Havas von der University of Wisconsin-Madison ließ 40 Testteilnehmer Sätze lesen, deren Aussagen entweder traurig, ärgerlich oder fröhlich waren. Die Probanden sollten auf einen Knopf drücken, sobald sie die Sätze inhaltlich verstanden haben. Der Versuch wurde zwei Wochen später noch einmal wiederholt. Vor diesem zweiten Durchlauf wurden die Probanden jedoch mit Botox behandelt und konnten ihre Stirn nicht mehr runzeln.
Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die eigene Gesichtsmimik und das Verstehen von Emotionen enger zusammenhängen, als bisher angenommen: Die Versuchsteilnehmer brauchten mit Botox länger, um die traurigen und ärgerlichen Aussagen zu begreifen. Die positiven Botschaften dagegen konnten die Probanden in beiden Testdurchläufen gleich gut verstehen.
Laut Havas kann diese Tatsache unterschiedliche Auswirkungen haben: Es könne einerseits zu Missverständnissen kommen, da Menschen, die mit Botox im Gesicht behandelt wurden, langsamer auf die Aussagen ihrer Gesprächspartner reagieren. Andererseits könnten Botox-Patienten glücklicher werden, da sie sich weniger von negativen Stimmungen in ihrer Umgebung beeinflussen lassen.