Piercer findet man zu Hauf über das Internet oder im Branchenbuch. Aber worauf sollte man achten, um sein Piercing am Ende nicht auf den Mond zu wünschen und den Piercer gleich hinterher?
Kleiner Piercing-Studio-TÜV
Ein gutes Piercingstudio erkennt man daran, dass es den Arbeits- und Beratungsraum trennt und im Behandlungsraum keine Gegenstände rumliegen, die da nicht hingehören, wie Aschenbecher, Zeitschriften und so weiter. Außerdem sollte der seriöse Piercer ausführlich über die möglichen Gefahren, Risiken und die Nachsorge aufklären. Prüfen Sie, ob der Piercer zum Stechen nur vorsterilisierte Einwegnadeln nutzt und bei der Arbeit sterile Handschuhe trägt. Als Erstschmuck steckt der Fachmann ausschließlich Titan, medizinischen Kunststoff und Gold. Das Studio sollte eine Haftpflichtversicherung nachweisen können. Insgesamt macht das Studio einen ordentlichen Eindruck und der Behandlungsraum wirkt hygienisch.Piercing: Bei diesen Körperstellen muss man vorsichtig sein
- Zunge: Das Piercing kann den Zahnschmelz beschädigen, weil mit ihm häufig gespielt wird.
- Brustwarze: Bei Frauen können die Milchausführungsgänge vernarben. Ein späteres Stillen ist dann nicht mehr möglich.
- Bei der Augenbraue sollte man nur im äußeren Drittel piercen. Weiter innen besteht die Gefahr, dass wichtige Nerven getroffen werden.
- Über Gelenken, im Hals- und Nackenbereich, in der Nähe des Gehörganges, unter den Achseln und Hände und Füße sollte man besser gar nicht piercen!
Piercing: So heilt die Einstichstelle gut ab
Nach dem Stechen sollte man die Wunde und das Piercing zwei Mal täglich mit Arztseife und Wasser reinigen. Dafür bewegt man das Piercing hin und her. Das spült Gewebereste und Lymphflüssigkeitsreste aus der Wunde. Diese Prozedur wiederholt man mit Tyrosur-Gel (fünf Gramm ab 2,24 Euro bei delmed.de) oder etwas Ähnlichem, indem man das Gel auf den Schmuck aufträgt und dann durch Hin- und Herbewegen in den Stichkanal bringt. Bitte keine Salben verwenden! Die sind zu fettig und verschließen nur den Stichkanal. Das verlängert die Heilungsdauer. Insgesamt dauert die Heilung sechs bis zwölf Wochen. Auch nach der Heilung sollte das Piercing übrigens einmal täglich gereinigt werden!In diesen Fällen muss man den Piercing-Schmuck wieder rausnehmen
Das Fleisch wächst wild (wildes Fleisch). Die Wunde und der Schmuck werden überwuchert.Das ist nicht gefährlich und das Fleisch kann vom Arzt entfernt werden. Wenn man das Piercing allerdings nicht entfernt, kann es immer wieder zu dieser Überwucherung kommen.
Bei einem guten Immunsystem kann es zum Herauswachsen des Piercings kommen. Der Körper wehrt sich dann gegen den Fremdkörper. Auch das ist nicht gefährlich, führt aber zu hässlichen Narben, falls der Schmuck nicht rausgenommen wird. Und noch einen Tipp zum Schluss: Den Glimmstängel sollte man bei einem oralen Piercing weglassen, denn er beeinträchtigt die Heilung.