So wie Sonja geht es rund fünf bis zehn Prozent der Frauen in Deutschland, die unter starker Gesichtsbehaarung leiden. Viele ertragen ihr Leiden schweigend und verstecken es. Sie entwickeln Ängste und Scham, wenn sie sich einem Menschen zeigen. Einen Partner zu haben, können sich die meisten kaum vorstellen.
Häufig fühlen sich die betroffenen Frauen schuld an der Gesichtsbehaarung, weil sie die Häarchen zupfen oder rasieren und das Gefühl haben, es wachsen dadurch nur noch mehr und dickere Haare als zuvor. Doch wachsen die Haare nach dem Zupfen oder Rasieren wirklich dunkler und kräftiger nach, oder ist das nur ein Gerücht?
Wachsen Haare nach dem Rasieren kräftiger als vorher nach?
Nein. Das scheint nur so. Experten sind sich darüber einig, dass das feine Ende des Haares beim Rasieren abgeschnitten wird und der nachwachsende Haarstumpf die Spitze nur dicker erscheinen lässt.Die vermehrte Körperbehaarung hat viele Ursachen, viele bleiben von den Betroffenen unentdeckt. So können Krankheiten oder die Einnahme bestimmter Medikamente einen kräftigeren Haarwuchs zur Folge haben. Zwei vor allem hormonell gesteuerte Erscheinungsformen sind Hirsutismus und Hypertrichose.
Was sind Hirsutismus und Hypertrichose?
HypertrichoseDer Begriff Hypertrichose bezeichnet eine für die jeweilige Körperregion untypische Überbehaarung, die sowohl Frauen als auch Männer betreffen kann. Die Hypertrichose ist genetisch bedingt oder wird durch andere Erkrankungen hervorgerufen. Auch hormonelle Störungen können zu einer Hypertrichose führen.
Hirsutismus
Als Hirsutismus wird die pathologisch vermehrte Körperbehaarung männlichen Musters bei der Frau bezeichnet, die infolge einer vermehrten Produktion androgen wirksamer Hormone verursacht wird.
Diese sexualhormonabhängige Behaarung der Frau entsteht durch eine Umwandlung von so genannten Vellushaaren zu sichtbaren Terminalhaaren. Kinn, Oberlippe, Brust oder Rücken sind die Bereiche mit der häufig starken Behaarung.