Wo wird die Injektionslipolyse angewandt?
Die Fett-weg-Spritze stellt keine Alternative zu Diäten, Sport oder zum Fettabsaugen dar, denn mit ihr lassen sich nur kleine, räumlich begrenzte Areale behandeln. Vielmehr ist sie eine Ergänzung beim Abnehmen oder nach einer Fettabsaugung, um verbleibende, hartnäckige Fettdepots zu entfernen. Erfolgreich eingesetzt wird die Fett-weg-Spritze beispielsweise beim Doppelkinn, an Wangen und Nacken, an den Hüften, am Bauch, an Oberschenkeln und –armen sowie am Rücken. Außerdem sollen sich damit Cellulite und Lipome (Fettgeschwüre) behandeln lassen.Injektionslipolyse: Wie funktioniert die Fett-weg-Spritze?
Bei der Injektionslipolyse spritzt der Chirurg ein fettauflösendes Medikament auf Sojabasis (Phosphatdycholine), welches normalerweise als Leberschutzpräparat oder gegen Fettembolie eingesetzt wird, an mehreren Stellen in die Fettpolster. Dort spaltet der Wirkstoff die Fettzellen, so dass die Bestandteile der Zelle von der Leber abgebaut werden können. Nach Aussage der Experten ist die Methode nahezu schmerzfrei und sanft. Der Patient spürt lediglich den Einstich und ein leichtes Jucken während der Behandlung.Kann die Injektionslipolyse tatsächlich Fett reduzieren?
Eine Studie des Wiener Arztes Dr. Karl-Georg Heinrich mit 100 Testpersonen belegte eine Reduktion der Fettpolster um etwa drei Zentimeter. Es bildeten sich laut der Untersuchung keine Dellen. Der Prozess des Fettabbaus dauert aber etwa zwei Wochen, erst dann ist das Resultat der Behandlung sichtbar. Experten meinen, dass sich zerstörte Fettzellen nach bisherigen Erkenntnissen nicht wieder neu bilden. Das Ergebnis ist also dauerhaft - solange man sein Gewicht hält.Hat die Injektionslipolyse Nachteile?
Nach der Behandlung mit der Fett-weg-Spritze muss der Patient in den nächsten zwei bis vier Tagen mit leichten Schwellungen, Druckempfindlichkeit, Rötungen, Blutergüssen oder Juckreiz rechnen. Es kann außerdem zu allergischen Reaktionen kommen. Behandelnde Ärzte geben an, dass gelegentlich auftretende Verhärtungen nach einigen Wochen von selbst verschwinden. Der Patient muss sich, außer nach einer Behandlung im Gesicht, kaum einschränken und kann am nächsten Tag normal zur Arbeit gehen. Sport, Massage und Sauna sollte er aber an den folgenden drei Tagen vermeiden.Trotzdem ist das Medikament noch nicht für die Schönheitschirurgie zugelassen. Der Verband der Deutschen Plastischen Chirurgen e.V. (VDPC) und die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie e.V. (DGÄPC) sprechen sich gegen die Fett-weg-Spritze aus. Die DGÄPC bemängelt, dass weder Nebenwirkungen, noch Dosierung und Verträglichkeit des Wirkstoffes ausreichend erforscht und belegt seien. Zudem könne der Arzt die individuell richtige Dosis des Wirkstoffes schwer abschätzen und sei deshalb nicht in der Lage, die Fettauflösung zu steuern. Wenn dabei zu große Mengen Fett freigesetzt würden, könne die Leber nicht alles verarbeiten und es komme zu Zystenbildungen und Entzündungen.