Plastische Chirurgie auf allen Kanälen: Nicht nur in den USA, auch hierzulande werden den Zuschauern immer häufiger Fernsehberichte über Schönheitsoperationen präsentiert. Und auch die Autoren fiktiver Serien wie etwa "Nip/Tuck" haben das Milieu der plastischen Chirurgie als interessanten Schauplatz für ihre Geschichten entdeckt. Wozu diese Entwicklung führen kann, hat die Professorin Julie Albright von der University of Southern California im Rahmen einer Studie untersucht. Sie befragte 662 Studenten zu ihrem Körpergefühl, ihrer Einstellung zu Schönheits-OPs und nicht zuletzt ihren Fernsehgewohnheiten. Nach Auswertung der Befragungen ist sich Albright nun sicher: Die Fernsehshows stärken nicht nur die aktuellen Schönheitsideale, sie bringen auch immer mehr Menschen dazu, sich selbst unters Messer zu begeben.
Albrights Theorien zufolge sei es vor allem die Sichtbarkeit der kosmetischen Chirurgie im Fernsehen, die für diesen Effekt verantwortlich sein könnte: Durch den ständigen Strom von Geschichten über Operationen entstünde insbesondere bei jungen Frauen der Eindruck, dass der Gang zum Schönheitschirurgen heutzutage fast eine Selbstverständlichkeit ist. Laut Albright würden die OPs mittlerweile ähnlich wie etwa Louis-Vuitton-Taschen auch als Statussymbol fungieren und einen luxuriösen Lebensstil signalisieren. Die durch die Medien verbreiteten Schönheitsideale sieht Albright als gefährlich an, weil sie zu Minderwertigkeitskomplexen und unnötigen Operationen führen könnten: Je mehr OP-Sendungen die befragten Frauen sahen, desto unzufriedener waren sie mit ihren Körpern. Zudem hält Albright, die ihre Studie bezeichnenderweise "Impossible Bodies" ("Unmögliche Körper") nannte, für unrealistisch und kaum zu erreichen.
Auch in Deutschland sorgen derartige Fernsehshows immer wieder für Kontroversen, zuletzt die RTL-Sendereihe "Aus alt mach neu - Brigitte Nielsen in der Promi-Beauty-Klinik" (YaaCool berichtete).