Schwitzen ist gesund. Schwitzen ist lästig.
Die Haut ist für die Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur verantwortlich. An heißen Sommertagen sorgt sie für die notwendige Abkühlung des Organismus und verhindert, dass es in dessen Inneren zu einem Wärmestau kommt. Bei der Erhöhung der Körpertemperatur um 1 Grad Celsius scheidet die Haut vermehrt Wasser aus. Der Wasserverlust, der der gesteigerten Aktivität der Schweißdrüsen zu verdanken ist, liegt bei einem halben bis zwei Litern pro Tag. Das Schwitzen empfinden die meisten von uns als wenig angenehm. Unserer Gesundheit bringt dieser biologische Prozess aber nur Vorteile: Das Schwitzen hilft, den Wärmehaushalt unseres Körpers auf natürliche Weise stabil zu halten. Es stärkt den Säureschutzmantel der Haut: Dadurch wird sie für Krankheitserreger, Pilze und Viren undurchdringbar. Mit dem Schweiß gelangen auch viele Substanzen nach außen. So wird der Körper gereinigt und die Arbeit der anderen, für den Abtransport der Schadstoffe zuständigen Organe, zum Beispiel der Nieren, wesentlich erleichtert.Das Schwitzen, das sich auf unseren Organismus positiv auswirkt und ihm spürbare Entlastung bringt, bedeutet für uns jedoch meist eine Belastung. Mit der feuchten Haut, den nassen Schweißflecken auf der Kleidung und dem unangenehmen Körpergeruch konnten sich die Menschen noch nie anfreunden. Zu Kleopatras Zeiten waren die täglichen Waschungen mit Natronlauge ein Muss. Die Römer bekämpften den Schweißgeruch mit einer aus Ziegenfett und Holzasche hergestellten Paste. Das Deo, das wir kennen, wurde vor circa 110 Jahren in Nordamerika erfunden. Mum hieß die Firma, die es zum ersten Mal auf den Markt brachte. Was damals ein Novum war, gehört heute zur Grundausstattung jedes Badezimmerschrankes. Die Deos gibt es in verschiedenen Varianten. Laut Marktforschern benutzen 42 Prozent aller Deutschen Deo-Sprays, 35 Prozent nehmen Deo-Roller, 12 Prozent bevorzugen Pumpzerstäuber und 10 Prozent präferieren Stifte, Steine und Cremes. Die Kosmetikindustrie arbeitet ununterbrochen an neuen Produkten von noch besserer Qualität und Wirksamkeit. Bei der Entwicklung moderner Deodorantien spielen die Bedürfnisse der Kunden eine wichtige Rolle. Für Menschen, die stark schwitzen, wurden Antitranspirantien konzipiert. Es gibt Deos mit beruhigenden Kamillenextrakten für Personen mit hochsensibler Haut und Kristallsteine für jene, die keine Kosmetika mit alkoholhaltigen Substanzen und Aluminiumsalzen vertragen. Seit kurzem sind auch Deos erhältlich, die das Nachwachsen der Achselhärchen vermindern sollen.