Die meisten Kinder lieben Süßigkeiten. Diesen Umstand wollen amerikanische Dentalmediziner nun zum Wohl der Kinderzähne nutzen. In der britischen Fachzeitschrift "BMC Oral Health" erläuterten die Forscher um Dr. Kiet Ly von der University of Washington, dass sich das Kariesrisiko bei Kindern durch den täglichen Verzehr von Gummibärchen senken ließe. Der Trick dabei ist, dass die Süßigkeiten statt Zucker den Süßstoff Xylitol enthalten, der das Aufkommen von kariesverursachenden Streptococcus-mutans-Bakterien verringert.
Die kariesreduzierende Wirkung von Xylitol ist bereits seit Längerem bekannt. Der Haken daran ist, dass der Stoff regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden muss, um die zahnschonende Wirkung komplett zu entfalten. Die Wissenschaftler aus Washington haben die Lösung für dieses Problem in Form der Gummibärchen gefunden. 154 Grundschulkinder aßen dreimal täglich jeweils vier Gummibärchen mit unterschiedlichem Xylitolgehalt. Nach sechs Wochen stellten die Forscher fest, dass die Anzahl der Streptococcus-mutans-Bakterien bei den Kindern stark zurückgegangen war. Die Wissenschaftler halten es für sinnvoll, dass die Ergebnisse ihrer Forschung in Zukunft auf breiter Basis genutzt werden. So könnte man etwa landesweite Gummibärchen-Programme starten, in deren Rahmen Schüler regelmäßig mit Xylitol-Süßigkeiten versorgt würden. Nach Ansicht der Lehrer, die die Studie an den Grundschulen betreuten, würde dies funktionieren – die Schüler hätten sich nicht gegen die ungewöhnliche Zahnschutz-Maßnahme gesträubt.