Der Nagellack beginnt, abzublättern? Dann runter damit! Lesen Sie hier die wichtigsten Informationen über Nagellackentferner.
Nagellack betont gepflegte Hände und wird nicht selten zum Blickfang im Alltag. Etwa jede dritte deutsche Frau benutzt Nagellack, um sich zu verschönern. Weniger schön ist der Anblick jedoch, wenn der Lack nach und nach abblättert. Um den Lack wieder komplett loszuwerden, bedienen sich Frauen der verschiedensten Methoden: Manche kratzen oder schaben den Nagellack einfach mit den Fingernägeln oder einem Messer ab. Diese Methode ist nicht empfehlenswert: Dabei wird der Nagel durch das Reißen teils rau und dünn. Auch eine Brüchigkeit der Nägel kann daher kommen.
Wie wird man den Nagellack möglichst schonend los?
Am besten eignet sich noch immer Nagellackentferner, um die Farbe zu entfernen. Die meisten bestehen hauptsächlich aus Aceton, Ethyl- und Butylacetat, Isopropanol und Glykol. Oft enthält der Nagellackentferner auch Öle, um den Nägeln etwas Feuchtigkeit zurückzugeben. Aceton entzieht der Haut viel Fett, weshalb mittlerweile auch acetonfreie Nagellackentferner angeboten werden. Diese sind meist jedoch auch nicht schonender als die acetonhaltigen, da darin oft Ethylacetat steckt, das ähnlich wie Aceton leicht entzündlich und hautreizend ist. Darüber hinaus gibt es auch Nagellackentferner, die auf Alkohol basieren. Alkohol reizt die Haut weniger als Aceton und Ethylacetat, der entsprechende Entferner muss nur etwas länger einwirken.
Die richtige Entfernung des Nagellacks
Zunächst ist es wichtig, Nagellack und Nagellackentferner nur in gut gelüfteten Räumen zu benutzen, damit Sie die darin enthaltenen Lösungsmittel nicht einatmen. Benetzen Sie ein Wattepad oder ein Kosmetiktuch mit Nagellackentferner und weichen Sie den Nagellack damit auf. Dann wird der Lack in Richtung Nagelspitze abgewischt. Waschen Sie, nachdem Sie den Nagellack von allen Fingern entfernt haben, die Reste von den Händen ab und cremen Sie sich dann die Hände mit Creme oder Öl ein, um ihnen Fett und Feuchtigkeit zurückzugeben.
Wann ist Nagellackentferner gefährlich?
Einige Nagellackentferner enthalten durchaus gefährliche Substanzen, die eigentlich nicht auf die Haut oder sonst an den Körper gehören, wie das Magazin "Ökotest" berichtet. Nagellackentferner, die polyzyklische Moschus-Verbindungen als Geruchsträger haben, könnten für den Menschen demnach eine Gefahr darstellen, denn sie setzen sich im Fettgewebe des Menschen ab und im Tierversuch konnte beobachtet werden, dass sie Leberschäden hervorgerufen haben. In manchen Nagellackentfernern wird der Lösungsmittelgeruch mit Duftstoffen überlagert, die allergische Reaktionen ausgelöst haben. Einige Nagellackentferner beinhalten sogar krebserregende Substanzen wie das krebserregende und keimzellenschädigende Benzol. Auch das Lösungsmittel Toluol, das verdächtigt wird, die Fortpflanzungsfähigkeit zu gefährden, wurde laut der Testzeitschrift in einigen Nagellackentfernern nachgewiesen.
Nagellackentferner selbst gemacht
Sie können sich Nagellackentferner auch relativ leicht selbst herstellen. Sie brauchen dazu 20 Milliliter Aceton (Acetonium) und zwei gestrichene Teelöffel Rizinusöl (Oleum Ricini Raffina). Das Rizinusöl dient zur Rückfettung der Haut. Vermengen Sie diese Zutaten, und benutzen Sie sie wie einen ganz normalen Nagellackentferner.
Nützliche Tipps
Nagellackentferner kann noch mehr, als nur Nagellack entfernen:
- Sie bekommen damit zum Beispiel Kaugummi aus dem Haar: Streichen Sie etwas Nagellack auf den Kaugummi und lassen Sie ihn ein wenig einwirken. Nach einiger Zeit können Sie einfach aus dem Haar kämmen. Danach sollten Sie sich unbedingt die Haare waschen!
- Mit acetonhaltigem Nagellack oder reinem Aceton können Sie auch Klebstoff aus Textilien entfernen. Einfach auftragen, einwirken lassen und entfernen. Danach sollte die Kleidung gewaschen werden. Achtung: Auf keinen Fall bei Kleidung aus Acetat anwenden, da Acetat mit dem Aceton reagieren kann!