Auf dem amerikanischen Schönheits-Markt hat sich ein neuer Trend etabliert: Immer mehr Frauen verzichten auf die Angebote moderner Schönheitschirurgie. Sie wollen auf natürlichem Wege jünger aussehen. Der Trend ist vor allem bei Frauen um die 50 zu beobachten, traditionell eine der bevorzugten Zielgruppe für die Anti-Aging-Methoden der plastischen Chirurgie.
Der Trend ist möglicherweise nicht nur auf ein verändertes Schönheitsbewusstsein zurückzuführen, sondern auch auf finanzielle Gründe. Wie das Internetportal slate.com berichtet, klagen manche plastische Chirurgen in den USA über die Folgen der Rezession: Immer mehr Frauen würden nicht mehr wie bisher alle paar Monate zur Botoxbehandlung kommen, weil ihnen einfach das Geld dafür fehle. Auch bei anderen Eingriffen wie etwa der Beseitigung von Fehlsichtigkeit mittels Laserverfahren sei teilweise ein Rückgang zu vermelden.
Zu den Vorreitern dieser Entwicklung gehört der Ernährungsberater Oz Garcia. Sein Ende April in den USA erschienenes Buch "Redesigning 50: The No-Plastic-Surgery Guide to 21st-Century Age Defiance" soll Frauen im mittleren Alter helfen, auch ohne Fettabsaugen und Botox jünger und gesünder auszusehen. Erreicht werden soll dies durch eine Kombination aus gesunder Ernährung, Sport, Wellness und sanften kosmetischen Behandlungen. Auch der Autor Christopher Hopkins, in den USA bekannt als "Makeover Guy", plädiert für den Verzicht auf Schönheitsoperationen. Wie Garcia veröffentlichte auch er vor wenigen Wochen ein Buch ("Staging Your Comeback: A Complete Beauty Revival for Women Over 45"), das sich sehr gut verkauft und das von vielen Leserinnen begeistert aufgenommen wird. Sein Ansatz ist es, Frauen durch simple Änderungen wie einer neuen Frisur oder besser zum Typ passender Kleidung zu neuer Schönheit zu verhelfen.